Dritte Liga Rückkehr an alte Wirkungsstätte
Für Ronny Thielemann, Co-Trainer des 1. FC Magdeburg, ist die Partie in Cottbus etwas Besonderes. Der Assistent spielte einst bei Energie.
Magdeburg l Wenn der 1. FC Magdeburg am Sonnabend (14 Uhr) bei Energie Cottbus ran muss, ist es für Co-Trainer Ronny Thielemann eine Reise in die Vergangenheit. Hier verbrachte er seine erfolgreichste Zeit als Spieler (zwischen 2000 und 2003 32 Erstligapartien), hier kehrte er 2007 noch einmal für drei Jahre in die zweite Mannschaft zurück (zudem als Co-Trainer), hier hat er noch viele Freunde.
„Bei Energies 50-Jahr-Feier habe ich so manchen alten Recken wiedergetroffen“, blickt Thielemann auf die gelungene Jubiläumsparty am 31. Januar zurück. Bei der auch die beste Elf der letzten 50 Jahre gewählt wurde. „Thomas Hoßmang, Leiter des FCM-Nachwuchsleistungszentrums, gehörte dazu, ich leider nicht, weil nur Kandidaten mit mehr als 100 Einsätzen zugelassen waren“, so Thielemann, der mittlerweile seit 2011 in Magdeburg tätig ist.
Und der gleich in seiner ersten Saison 2011/12 (sowohl als Co- als auch Cheftrainer) mit dabei war, als der FCM unter Sportchef Detlef Ullrich als Regionalliga-Schlusslicht eine seiner dunkelsten Stunden erlebte. Nur die Strukturreform (Aufstockung der Regionalliga auf fünf Staffeln) rettete den Club damals vorm Abstieg. „Ich denke noch oft an diese Zeit zurück, weil es ein typisches Beispiel dafür war, wie schnell es in die andere Richtung kippen kann“, sagte der A-Lizenz-Inhaber heute. „Viele Dinge haben seinerzeit einfach nicht gepasst.“
Das sieht inzwischen völlig anders aus. „Im Moment bin ich sehr zufrieden. Jens Härtel (FCM-Cheftrainer/d. Red.) und ich bilden ein gutes Team, die letzten eineinhalb Jahre waren überaus erfolgreich, und ich habe noch ein Jahr Vertrag“, bilanziert der Ex-Profi, der sich keinesfalls nur als „Hütchenaufsteller“ sieht, sondern mit Härtel im regen Austausch steht: „Die Entscheidung muss letztlich er treffen, aber wir diskutieren über viele Dinge, so auch über die Rotation in Aalen.“ Hier hatte der Club „ohne neun“ gespielt.
Nun also geht‘s nach Cottbus zum Tabellendrittletzten. Warum Energie in dieser Saison so weit unten steht, weiß auch der 42-Jährige nicht: „Dazu bin ich zu weit weg. Sie haben aber zuletzt viele Hebel in Bewegung gesetzt. Ich hoffe nicht, dass sie absteigen.“
Wie aber die Lausitzer zu schlagen sind, glaubt Thielemann schon zu wissen: „Wir müssen uns wieder auf unsere Grundtugenden besinnen und den Gegner früh stören. Wenn‘s bei Energie nicht läuft, ist das Publikum schnell kritisch – vielleicht ein weiterer Vorteil für uns. Letztlich hängt aber viel von der Tagesform ab.“