Fußball Becks Traum von der 2. Liga lebt
Christian Beck hat ein lukratives Angebot abgelehnt, will stattdessen Aufsteiger 1. FCM zum Klassenerhalt in der 3. Liga schießen.
Novo Sancti Petri l Das Angebot, in der Winterpause in die 2. Fußball-Bundesliga zu wechseln, hat Christian Beck ausgeschlagen. Das Thema Zweitklassigkeit ist für den 15-fachen Saisontorschützen vom Drittligisten deshalb aber noch lange nicht beendet. „Die Hoffnung auf die 2. Liga gebe ich nicht auf. Vielleicht schaffen wir es mit dem 1. FC Magdeburg in den nächsten Jahren“, sagte Beck vor der Abreise der Mannschaft aus dem achttägigen Trainingslager der Mannschaft in Andalusien.
Die Erleichterung über den Verbleib des „Schlüsselspielers“ (Trainer Jens Härtel) war überall greifbar. Während öffentlich vor allem über eine mögliche Verpflichtung von Nico Hammann diskutiert wurde, hatte Sportchef Mario Kallnik hinter den Kulissen alle Hände voll zu tun, um Beck und seinen Berater Wolfgang Benkert davon zu überzeugen, die Ausstiegsklausel in der Winterpause nicht zu ziehen. Für eine festgeschriebene Ablöse hätte der mit Justin Eilers (Dynamo Dresden) beste Torschütze der 3. Liga den FCM verlassen können. „Es gab einige schlaflose Nächte“, bestätigt Beck. Unter mehreren Anfragen war eine aus 2. Liga wohl am konkretesten.
„Es gab viele Gespräche, mit Berater, Familie, meiner Freundin Paulin und Mario Kallnik. Ich habe lange darüber nachgedacht. Am Ende ist mir die Entscheidung nicht so schwergefallen. Ich habe die Vor- und Nachteile gegenüber- gestellt und gesehen: Ich habe mir einiges in Magdeburg erarbeitet und aufgebaut“, erläutert Beck, dessen Vertrag aufgrund der Begehrlichkeiten jetzt angepasst wird. Wie – darüber haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Auf jeden Fall wird der Torjäger vom Dienst für den FCM auch in der Rückrunde spielen. Und mit großer Sicherheit weit darüber hinaus.
Dass der 1,96 Meter große Schlacks Tore schießen kann, hatte er schon in der Regionalliga bewiesen (51 Treffer in 74 Spielen). Die Fortsetzung dieser Quote hatten dem gebürtigen Erfurter nicht alle zugetraut. „Trainer Jens Härtel hat einen großen Anteil daran. Ich denke, ich bin noch kaltschnäuziger vor dem Tor geworden, und ich habe den einen oder anderen Zweikampf mehr gewonnen“, so Beck, der lächelnd anfügt: „Und ich habe unter Härtel gelernt, dass Verteidigung schon vorne beginnt, wie man an meiner Laufarbeit sieht.“
Die sportliche Zukunft von Beck liegt also in Magdeburg, privat zieht es ihn nach Thüringen zurück. „Ich bin Erfurter und werde auch irgendwann wieder zurückgehen. Meine Familie und meine Freundin leben dort“, sagt Beck. Bis dahin will er aber weiter für Furore in den gegnerischen Strafräumen sorgen – mindestens in der 3. Liga. „Meine Quote ist schon sehr, sehr ordentlich. Wenn es nochmal zehn Tore werden, wäre es super. Aber Hauptaugenmerk ist ganz klar der Klassenerhalt.“
Zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte geht es für Magdeburg am 24. Januar zum Halleschen FC, den Beck in der Hinrunde fast allein erlegte. Gelingt dem FCM ein guter Start, könnte sich der Tabellenvierte oben festbeißen. „Unsere Hinrunde war Wahnsinn. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Noch fehlen uns elf, zwölf Punkte, und die wollen wir so schnell wie möglich holen“, beschreibt Beck das erste Saisonziel. Und gerät dann doch ein bisschen ins Träumen – von der 2. Bundesliga mit dem FCM: „Haben wir 43 Punkte, kann man sehen, was Zugabe ist.“