1. FC Magdeburg „In dieser Woche ist mehr Dampf drin“
Mit dem Spiel beim HFC starten Steffen Puttkammer und der FCM in die zweite Saisonhälfte. Der Abwehrchef stellte sich vorher zum Interview.
Steffen Puttkammer, stehen Sie beim HFC in der FCM-Startelf?
Puttkammer: Ich haue mich im Training rein und biete mich an. Letztendlich wissen wir zwei Stunden vor dem Spiel, wer aufläuft, wenn der Trainer die Namen auf einem Flipchart aufhängt. Jens Härtel versucht immer bewusst lange, die Spannung hochzuhalten.
Ist es ein Vorteil, dass es nach der kurzen Vorbereitungsphase direkt mit dem brisanten Landesderby weitergeht?
Ja, das ist gut. Die Anspannung vor dem Derby ist gleich noch etwas höher als bei einem anderen Gegner. Wir sind im Training immer mit Feuer dabei, aber gerade in dieser Woche ist noch mehr Dampf drin. Bei allen ist die Konzentration hoch, niemand kann sich zurücklehnen. Und auch im Umfeld ist zu spüren, dass sich alle auf dieses Spiel freuen.
Was ist gegen Halle für den FCM drin?
Halle hat nach dem schlechten Saisonstart einen Super-Weg gemacht. Nachdem wir in Erfurt gewonnen haben, wollen wir natürlich auch in Halle gewinnen. Wir wissen aber um die HFC-Stärken, gerade in der Offensive mit Sören Bertram und Osayamen Osawe.
Wie sind Sie mit Ihrer Saison zufrieden?
Ich hatte zu Beginn eine Verletzung, eine Knorpel-Absprengung im Sprunggelenk. Das war bitter für mich, weil ich zeigen wollte, dass ich wieder vornweggehen möchte. Ich habe dann hart gearbeitet, um top-fit wiederzukommen. Das ist mir ganz gut gelungen. Grundsätzlich war ich mit meinen Spielen zufrieden.
Wer ist Ihr Halt gewesen, als es nicht so auf dem Platz lief?
Natürlich meine Freundin Claudia und unsere Söhne Ben und Noah. Wenn man manchmal hört, was in einem Kinderkopf los ist, kann einen das sehr schnell vom Fußball ablenken.
Was haben Sie sich persönlich für die zweite Saisonhälfte vorgenommen?
Ich möchte mir meinen Platz fest erobern. Ich will vorangehen, auch verbal, Kommandos geben, damit wir hinten eine gute Gesamtordnung haben und die Null steht. Das ist natürlich das erste Ziel. Vielleicht kann ich auch den jungen Spielern etwas Halt geben. Und ich würde gerne auch mal wieder vorne selber zuschlagen ...
Sie haben zu Beginn Ihrer Zeit beim FCM als Mittelfeldspieler begonnen, sich inzwischen in der Abwehr etabliert, oder?
Wir sind gut auf der Sechs besetzt, zur Not könnte ich da auch spielen. Ich fühle mich aber schon am wohlsten in der zentralen Position in der Dreierkette oder als Innenverteidiger. Ich glaube, da bringe ich meine Stärken am besten zur Geltung.
Was ist für die Mannschaft drin? Der FCM geht als Vierter in die Rückrunde. Träumen Sie schon von der 2. Liga?
Nein, ich habe mir in der Winterpause auch nicht die ganze Zeit die Tabelle angesehen. Der vierte Platz ist eine schöne Momentaufnahme, vor allem für unsere Fans. Wir wissen, wo wir herkommen. Wir wissen aber auch, dass wir Qualität in der Mannschaft haben, wenn wir zusammen 100 Prozent abrufen. Wir wollen schnellstmöglich die fehlenden elf Punkte zum Saisonziel Klassenerhalt holen. Dann können wir uns neue Ziele setzen.
Wie soll Ihr sportlicher Weg weitergehen?
Ich habe noch eineinhalb Jahre Vertrag. Privat fühlen sich meine Familie und ich uns total wohl in Magdeburg. Ich habe hier vom ersten Tag an gemerkt, wie die Menschen den Verein lieben. Der FCM steht bei vielen über allem. Das Feuer richtig zum Lodern haben wir natürlich mit unserem Aufstieg geschafft. Mal sehen, wie sich das hier entwickelt.