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Handball Was wird aus Natek und Rojewski?

Die Neuverpflichtung von Nemanja Zelenovic für die kommende Saison wirft Fragen auf.

Von Janette Beck 25.08.2015, 19:26

Magdeburg l Die Bekanntgabe der Neuverpflichtung von Nemanja Zelenovic (25/Wisla Plock) für die Handball-Saison 2016/17 durch den SC Magdeburg hat (nicht nur in den sozialen Netzwerken) eine rege Diskussion über die Zukunft von Andreas Rojewski (33) und Jure Natek (34) ausgelöst. Die Verträge der etatmäßigen Rückraumrechten laufen im kommenden Sommer aus. Da zudem mit Alexander Saul (19/Vertrag bis 2017) noch ein "junger Wilder" aus dem eigenen Nachwuchs seine Chance wittert, ist die Rechnung einfach: Vier Spieler auf einer, wenn auch zentralen Position, sind einer zuviel.

SCM-Sportchef Steffen Stiebler erklärte auf Volksstimme- Anfrage zu den Personalplanungen für die kommende Saison: "Es ist schon aus rein wirtschaftlicher Sicht nicht zu erwarten, dass wir mit vier Rückraumrechten in die Saison gehen werden. Eher mit drei. Das ist der Stand heute. Aber man sollte ja nie, nie sagen - wer weiß, was in der aktuellen Saison noch so passiert."

Auf den Weg gebracht wurde der Wechsel des Champions- League-erfahrenen serbischen Nationalspielers bereits nach der Knieverletzung von Rojewski im März. Stiebler: "Jure musste fast alles alleine richten, und er hat das auch lange sehr gut gelöst. Dennoch konnte das Niveau in den letzten drei, vier Spielen nicht mehr gehalten werden. Mit Blick auf unsere höheren Ziele und die wachsende Belastung durch den Europacup mussten wir reagieren, weil die Position nicht die stabilste ist."

Die ungewöhnlich frühe Bekanntgabe des Wechsels, der den Konkurrenzkampf zwischen den "Wackelkandidaten" gleich zu Beginn der neuen Saison anheizen dürfte, sei der Tatsache geschuldet, dass die Information "bereits auf dem Markt ist und in der Öffentlichkeit diskutiert wurde".

Gespräche werde es dennoch nach Stieblers Auskunft vorerst nicht mit Rojewski und Natek geben. "Ich gehe davon aus, dass beide professionell mit der Situation umgehen. Und Konkurrenzkampf besteht ohnehin permanent. Als Profisportler weiß man, dass das keine Sache auf Lebenszeit ist, sondern immer temporär." Man werde abwarten, wie sich beide in der Saison entwickeln, und vielleicht Richtung Weihnachten erstmals zusammenkommen, so Stiebler. "Der Maßstab, an dem sich beide messen lassen müssen, ist einzig und allein die sportliche Leistung. Roje muss versuchen, so schnell wie möglich an sein altes Niveau ranzukommen. Und solange müssen wir Jure, der seine Sache nach wie vor gut macht, in Watte packen." Letzterer reagierte gestern gelassen auf die Situation: "Mich überrascht die Neuverpflichtung nicht. Ich wusste seit langem, dass sich der Verein nach Verstärkung auf meiner Position umschaut. Das ist sein gutes Recht. Ich bin also weder beleidigt, noch enttäuscht."

Was der Zelenovic-Wechsel für ihn bedeute, könne er momentan noch nicht sagen. "Ich bleibe ruhig und mache mir keinen Kopf. Jedenfalls jetzt noch nicht, die Saison hat gerade erst begonnen. Ich warte die Gespräche mit unseren Chefs ab, dann weiß ich, was sie wollen, und sie wissen, was ich will."

Dass jedes Tor, jeder verletzungsfreie Tag und jedes Top-Spiel gute Argumente auf seiner Seite sind und die Verhandlungsposition verbessern, ist dem Slowenen klar: "Ich werde weiter mein Bestes geben. Momentan läuft es gut, ich fühle mich wohl und alles passt zusammen."

Auch Andreas Rojewski lässt sich nicht verrückt machen: Ich konzentriere mich wie bisher auf auf mich meine Situation, und das war`s." Unter Druck gesetzt, sieht sich der 30-jährige Deutsch-Pole nicht: "Wir sind Sportler, kennen und leben gerade auch in Magdeburg mit ständigem Druck. Und dass Verträge auslaufen oder Spieler kommen und gehen, ist in unserem Geschäft ganz normal." Anders als Natek macht "Roje" aber sehr deutlich, weiter das SCM-Trikot tragen zu wollen: "Ich liebe den Verein, hier fühle ich mich zu Hause. Deshalb ist der SCM, wenn es darum geht, nach 2016 weiter Handball zu spielen, meine erste Option."