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Kreisderby bleibt hinter den Erwartungen zurück

19.11.2012, 00:27

Gommern/Niegripp (bjr/vwo) l Das Fußball-Länderspiel zwischen der Deutschen Nationalelf und der Niederländischen Auswahl vom vergangenen Mittwoch wird nicht als "Leckerbissen" in die Geschichte eingehen. Dennoch ließen sich offenbar der SV Eintracht Gommern und die SG Blau-Weiß Gerwisch im Derby der Landesklasse, Staffel II, vom trostlosen Spiel inspirieren. Ein 20-minütiger "Nichtangriffspakt" zu Beginn und das schiedlich-friedliche 2:2 (2:1)-Remis in einem schwachen Kreisderby ließen diesen Verdacht zumindest zu.

Wie so oft half irgendwann der Zufall: In der 23. Minute sprang Niegripps Alexander Reiprich der Ball im Strafraum an die Hand. Muja Avdyli verwandelte den anschließenden Strafstoß sicher zur 1:0-Führung (23.) des SVE. "Wir waren im ersten Durchgang nicht präsent", bemängelte Gästecoach Michael Hucke. Erst nach einer weiteren Gommeraner Chance durch Daniel Stridde (25.) erwachten die Blau-Weißen. Scheiterte Marcus Schlüter zunächst noch per Kopf (31.), erkämpfte der SG-Kapitän wenig später den Ball, Christoph Ackmann ließ die Einladung der weit aufgerückten Gastgeber nicht ungenutzt und schob zum Ausgleich ein (37.). Doch die Eintracht war nicht um eine Antwort verlegen. Nach Avdylis Eckball in der 40. Minute verwertete Kapitän Christopher Schumburg völlig freistehend aus der Nahdistanz zum 2:1-Halbzeitstand.

Die Gäste reagierten zur Pause: Mittelfeldmotor Christian Schönfeld sollte das Blau-Weiß-Spiel ankurbeln und erwies sich vor allem gegen Ende der Partie als wertvoll. Doch zunächst litt das spielerische Niveau weiter. Die Eintracht beschränkte sich aufs Verteidigen, während sich Niegripp zwar mühte, aber unglücklich agierte. Erst verschoss Kapitän Schlüter einen Handelfmeter (58.), dann zeichnete sich Gommerns Torhüter Matthias Baumgarten gegen den freistehenden Ackmann aus (75.).

Der Aufreger des Spiels ereignete sich in der 84. Minute. Nach einem Gewühl im Strafraum der Hausherren erkannte Schiedsrichter Danny Dmytriw auf Foulspiel an Reiprich. Wütende Proteste der Eintracht brachten nichts ein, Schönfeld schoss zum 2:2-Endstand ein.

So stand am Ende ein mit Blick auf die verteilten Halbzeiten gerechtes Remis, das jedoch keines der beiden Teams entscheidend voranbringt. "Momentan ist jeder Zähler wichtig. Es ist außerdem noch nicht die Zeit gekommen, um auf die Tabelle zu schauen", wiegelte Hucke ab. Fakt ist jedoch auch, dass sich beide Teams in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause gehörig steigern müssen, um sich im Kampf um den Klassenerhalt eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde zu erarbeiten.

Über Steigerungspotenzial verfügt nach Ansicht der Gommeraner auch der Schiedsrichteransatzer beim Fußballverband Sachsen-Anhalt. Die Eintracht prangerte die geografische Nähe Dmytriws zu den Gästen an und hätte sich für das Derby einen Unparteiischen aus einem der benachbarten Landkreise gewünscht.

Eintracht Gommern: Baumgarten - Buschke, Kunitschke, Sturzebecher (75. Richter), Liefold, Schumburg, Namshaa, Avdyli, Rose, Stridde, Friel

Blau-Weiß Niegripp: Rateike - Reiprich, Komin, Müller, Philipp, B. Schlüter (90. Lorbeer), Mlynek, Ackmann, Briest (46. Schönfeld), Sandmann, M. Schlüter