Handball Eskommt auf jeden Einzelnen an
Gommern steht vor Schicksalsspiel gegen Wittenberg.
Gommern l Die Handballer des SV Eintracht Gommern wollten sich ein Schicksalsspiel um den Klassenerhalt in der Sachsen-Anhalt-Liga ersparen. Doch genau vor einem solchen steht das Team am letzten Saisonspieltag, der heute um 17 Uhr in der Sporthalle am Europagymnasium gegen den unmittelbaren Konkurrenten vom HBC Wittenberg steigt.
Welche Auswirkungen eine Niederlage für die Ehle-Handballer (11., 22:32) gegen Wittenberg (12., 20:34) haben könnte, wird schnell klar. Es steht nicht weniger als die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre auf dem Spiel. Verlieren die Gommeraner und gewinnt zeitgleich der HV Wernigerode (13., 20:34) gegen Landsberg, gäbe es drei Teams mit je 22 Punkten auf der Habenseite. Diese würden den letzten der drei Abstiegsplätze unter sich ausmachen. Wie der SVE in Rücksprache mit Staffelleiter Matthias Becker (Dessau-Roßlau) mitteilt, würde in diesem Fall der direkte Vergleich der drei beteiligten Teams berechnet werden, der sich vor dem Abschlussspieltag folgendermaßen gestaltet:
- HBC Wittenberg 3 Spiele 85:74-Tore 4:2-Punkte
- SV Eintr. Gommern 3 90:92 3:3
- HV Wernigerode 4 105: 114 3:5
Folglich könnte der Eintracht auch eine Niederlage mit sechs Toren Differenz zum Klassenerhalt genügen.
Wem an dieser Stelle ein Vertreter einer beliebigen Sportart einfällt, der auf ein konkretes Ergebnis hin spielen wollte und exakt dieses erreicht hat, kann sich glücklich schätzen: Entweder Ihr sportliches Allgemeinwissen übersteigt alle Maßen und kennt auch die allergrößten Exoten oder Sie sind einem bislang unentdeckten Skandal um Spielmanipulationen auf der Spur.
„Dazu geht das Gerücht um, dass es am Ende sogar vier Mannschaften treffen könnte. Es ist klar, dass wir uns auf nichts einlassen wollen“, stellt Trainer Dirk Heinrichs klar. Denn alle Rechenspiele und Gerüchte kann sein Team mit einem Sieg oder einer Punkteteilung beiseite schieben. Dann könnte sich theoretisch auch der HSV Haldensleben (14., 19:35) Hoffnungen auf den Ligaverbleib machen – vorausgesetzt, er gewinnt sein Heimspiel gegen den BSV 93 Magdeburg und Landsberg entführt Zählbares aus Wernigerode.
Alle Trümpfe liegen folglich bei den Gommeranern, die gegen Wittenberg erneut auf die bereits längerfristig verhinderten Erik Kirchner, Heiko Hufnagel, Steffen Bretschneider und Maurice Prokop verzichten müssen. Die Aufgabe gegen den HBC vereinfacht die Ausfallliste gewiss nicht, denn „uns erwartet ein ausgeglichener Gegner, der von einzelnen Positionen aus gelenkt wird, in der Deckung gut zupackt und ebenso das schnelle Umkehrspiel beherrscht“, blickt Heinrichs voraus. Es wäre jedoch nicht das erste Mal, wenn es der Eintracht vor allem durch den ein oder anderen taktischen Kniff in der Abwehr gelingt, den Gegner aus dem Konzept zu bringen.
Am wenigsten werden die Gommeraner allerdings auf eine Sache verzichten können: die Emotionen. Bei aller Mathematik und kühlen Fakten darf dieser besondere Treibstoff im Spiel des SV Eintracht heute nicht fehlen. Torhüter Julian Hartung appelliert daher: „Es kommt auf jeden einzelnen Zuschauer in der Halle an, wir brauchen jede Unterstützung.“