Landespokal Fortuna wacht zu spät auf
Die Überraschung blieb aus, der SV Fortuna Magdeburg musste gegen Oberligist VfL Halle mit 2:3 die Segel streichen.
Magdeburg l Trainer Dirk Hannemann hatte erstmals seit langem 18 einsatzfähige Akteure im Kader, musste sogar noch Gesunde außen vor lassen. Doch was die Fortunen mehr als eine Stunde lang gegen den Favoriten ablieferten, hatten wenig mit Pokalkampf zu tun. Wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrten die Gastgeber, brachten offensiv rein gar nichts zustande. „Wir erwischten einen rabenschwarzen Tag, fanden zu keiner Zeit ins Spiel“, fand hinterher auch Hannemann keine Erklärung.
Anders die Gäste, die Angriff über Angriff starteten, zur Pause aber nur mit 1:0 führten, als der junge Melvin Golke im Zusammenspiel mit Ivan Makhno einen Ballverlust der Fortune nutzte (13. Minute). Ansonsten ließen die Saalestädter im ersten Abschnitt gleich ein halbes Dutzend guter Chancen aus, scheiterten entweder am reaktionsstarken Fortuna-Keeper Andreas Heinrich oder dem eigenen Unvermögen. Das traf auch für den VfL-Kapitän und früheren FCM-Kicker Matthias von der Weth zu.
Als dann die Fortunen gleich zu Wiederbeginn den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekamen, Makhno zum 0:2 ins leere Tor einschob (47.), schien die Partie vorzeitig gelaufen. Nur acht Minuten später entschied Schiri Maximilian Scheibel auf Elfmeter, nachdem Fortuna-Kapitän Patrick Wöge leicht gegen den pfeilschnellen Bernades de Almeida geschoben hatte. Fijad Mehanovic ließ sich das Geschenk zum 0:3 nicht entgehen (55.).Für die Gäste war das Spiel endgültig durch, VfL-Trainer Lars Holtmann brachte mit Erne und Brodkorb, später auch Smirnov junge Leute.
Doch plötzlich erwachte der Kampfgeist der Fortunen, ging auch nach vorn etwas. War der Torschuss von Tobias Schmidt noch ein Kullerball (64.), schlug es nur 60 Sekunden später im VfL-Tor ein, als Dennis Baptist mit einem schönen Distanzschuss traf. Richtig spannend wurde es noch einmal, nachdem Philipp Müller mit strammen Schuss zum 2:3 traf (73.). Mit Alexander Wichmann kam ein weiterer Angreifer. Pascal Kühn im VfL-Tor bekam jetzt gegen Splanemann und Baptist richtig zu tun. Hatte Fortuna beim Außenrist-Lattentreffer von Smirnov Glück (81.), verfehlte Linus Braun bei der letzten Aktion im Spiel per Kopf nur ganz knapp das 3:3 (90.).
„Erst in den letzten 25 Minuten zeigten wir Leidenschaft“, erklärte anschließend Fortuna-Trainer Hannemann, während sein VfL-Kollege Holtmann meinte: „Unsere Chancenverwertung war unterirdisch, dadurch wurde es nochmal ein richtiger Pokalfight.“
Fortuna: A. Heinrichs – Döring (78. Wichmann), Kirschner, Wöge, Bimenyimana, Fischer (58. Splanemann), Ginter (46. Braun), Müller, Schmidt, Trinh, Baptist