Frauen-Handball HC Salzland 06 meldet nicht für die 3. Liga / Zweite wird zur Ersten / Vier Spielerinnen bleiben sicher Wie geht es weiter beim HCS?
Staßfurt l Die Handball-Saison sind unlängst beendet, sowohl bei der ersten Vertretung des HC Salzland 06 in der 3. Liga als auch der Zweiten in der Bezirklsliga. Die Erste wird aus finanziellen Gründen allerdings in der kommenden Spielzeit nicht mehr für die dritthöchste Spielklasse Deutschlands melden. Dies wird Auswirkungen auf die Bereiche der Erwachsenen haben.
Wenn sich die Mannschaft aus der 3. Liga auflöst, wird die Reserve automatisch zur Ersten. Angepeilt wurde die Sachsen-Anhalt-Liga. Wie Yvonne Sachse, Kapitän der Noch-Ersten, berichtet, sei der Antrag unlängst gestellt worden und alles deute darauf hin, dass diesem auch stattgegeben wird. Stefan Rähm, Trainer des Bezirksliga-Teams, bestätigte dies. Er bezifferte die Wahrscheinlichkeit auf "90, wenn nicht sogar 100 Prozent". Im Falle einer Absage würde der Verband der Bezirksliga ohnehin keinen Gefallen tun. Denn mit Verstärkung von drittliga-erfahrenen Spielerinnen würde sich der Wettbewerb verzerren.
Die große Frage war, wer vom Kader der Ersten bleiben wird. Yvonne Sachse lüftete dieses Geheimnis nun weitestgehend. Neben ihr werden Stephanie Jäger, Victoria Göpel und Cordula Block bleiben. Hinter zwei weitere Spielerinnen stehe noch ein Fragezeichen. Sie versicherte außerdem, dass sie und ihre Teamkolleginnen auch bleiben werden, wenn der Antrag auf die Sachsen-Anhalt-Liga abgelehnt würde.
Konkurrenzdruck: Alle müssen sich beweisen
So erfreulich der Verbleib des leistungsstarken Kerns auch ist, er wirf Fragen bezüglich der Zweiten - und bald Ersten - auf. Der HCS II verfügt über einen großen und eingespielten Kader. Nun kommen "Neue" dazu, was Konsequenzen nach sich ziehen wird. Der Leistungsgedanke wird in den Vordergrund treten. Stefan Rähm erklärt diesbezüglich: "Wir sind ein Verein. Die neuen Spielerinnen werden eingegliedert. Und alle werden eine Chance bekommen, aber alle werden kämpfen müssen."
Einige Spielerinnen der jetzigen Zweiten werden höchstwahrscheinlich in die Dritte gehen müssen. Dennoch herrsche keine schlechte Stimmung. "Jeder hat das akzeptiert", sagt Rähm. Es ist nämlich gleichzeitig eine große Chance für alle Salzländerinnen. Aufgrund des hochklassigen Kaderzuwachses "werden sich viele weiterentwickeln können".
Darauf freut sich Yvonne Sachse bereits. Sie war beim Drittligsten sowohl vorn als auch hinten eine feste Größe. "Ich freue mich schon darauf, die Jüngeren vielleicht etwas voranzubringen."
Sowohl Rähm als auch Sachse ist jedoch klar, dass eine große Herausforderung auf alle zukommt. "Wir werden als Mannschaft zusammenfinden müssen", weiß Sachse. Auch ihr ist bewusst, dass einige aus dem Kader ausscheiden werden und in die Noch-Dritte und Bald-Zweite wechseln müssen. "Das ist für diejenigen natürlich schade." Rähm versichert jedoch, dass der Kader dies "sportlich nimmt".
Trainer-Frage der neuen Ersten bleibt vorerst offen
Um das schnelle Zusammenwachsen voranzutreiben, stoßen die ehemaligen "Wildgänse" allmählich zum Training der "Wild Chicks" dazu. Den ersten Test auf Wettkampfbasis wird auf das neuformierte Team bei einem Turnier in Westeregeln zukommen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte sich herauskristallisieren, wer im neuen Kader stehen wird und wer nicht. Ob bis dahin die Trainerfrage geklärt ist, steht noch in den Sternen. Rähm behält zunächst die Zügel in der Hand, erklärte jedoch, dass es noch viele Fragezeichen gäbe - unter anderem zur "T-Frage".