Hentke: "WM-Finale wäre geil"
Als einzige Schwimmerin des SCM qualifizierte sich Franziska Hentke bei den deutschen Meisterschaften in Berlin für die Weltmeisterschaften vom 29. Juli bis 4. August in Barcelona. Volksstimme-Redakteur Klaus Renner sprach mit der 23-jährigen Schmetterling-Spezialistin über ihren Wechsel von Halle nach Magdeburg, ihr Training und ihre sportlichen Ziele.
Volksstimme: Zum fünften Mal in Folge deutsche Meisterin über 200 Meter Schmetterling und die WM-Qualifikation geschafft. Worüber freuen Sie sich mehr?
Franziska Hentke: Eindeutig über die WM-Qualifiktion. Den Meistertitel nimmt man halt mit. Ich bin seit Jahren auf dieser Strecke in Deutschland mehr oder weniger konkurrenzlos. Da ist es nicht einfach, zu kämpfen und sich entsprechend zu motivieren.
Volksstimme: Sie werden beim SCM, nachdem Bernd Henneberg in den Ruhestand gegangen ist, von Bernd Berkhahn trainiert. Was macht Ihr neuer Trainer anders?
Hentke (lacht): Alles ist fast gleich geblieben und doch etwas anders geworden. Ich war mit Herrn Henneberg total zufrieden. Bernd Berkhahn kommt mehr über die Trainingsumfänge. Er kommt als Trainer eben von den langen Strecken. Ich schätze an ihm, dass er sehr gut mit uns Sportlern umgehen kann und immer auf jeden ein Auge hat, auch wenn 15 Leute gleichzeitig im Wasser sind.
Volksstimme: Es war zu erkennen, dass Sie während der Meisterschaften nicht mehr nach vorn, sondern zur Seite atmeten. Wie kommt das?
Hentke: Mein neuer Trainer hat meine Schwimmtechnik umgestellt. Dadurch ist mein Bewegungsfluss ein anderer geworden. Ich atme also jetzt nach links statt nach vorn und kann fast nicht mehr anders. Bis zur WM habe ich aber noch elf Wochen Zeit, meine neue Technik zu festigen.
Volksstimme: Seit 2009 gehören Sie dem SCM an. Haben Sie ihren Wechsel vom SV Halle jemals bereut?
Hentke: Mein Wechsel vor vier Jahren war eine richtige Entscheidung, die ich keine Sekunde bereut habe.
Volksstimme: Von Ihrem Bundeswehr-Lehrgang im Oktober kehrten Sie als Unteroffizier zurück. Ihre berufliche Karriere ist also abgesichert. Welche sportlichen Ziele stellen Sie sich?
Hentke: Bei der WM möchte ich schneller als die zuletzt erreichten 2:08 Minuten schwimmen. Dann muss man sehen, was dabei herauskommt. Die Finalteilnahme wäre geil, das Halbfinale ist realistisch. 2014 möchte ich bei der Heim-EM in Berlin starten und natürlich bei Olympia 2016 in Rio.