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Wahlkampf Liberale gehen auf Kneipentour

Die Kreisverband Stendal der FDP hat sich auf den Wahlkampf eingestimmt.

Von Volker Langner 31.01.2016, 15:38

Tangermünde/Stendal l Nach fünfjähriger Abstinenz wollen die Liberalen in Sachsen-Anhalt bei der Wahl am 13. März wieder in den Landtag einziehen. Dafür genehmigen sich die Mitglieder des FDP-Kreisverbandes Stendal sogar das ein oder andere Tröpfchen. Am 27. Februar gehen sie nämlich zum Wahlkampf in Stendal auf Kneipentour. „Wir wollen mit den Leuten ins Gespräch kommen, wollen sichtbar sein“, so Kreisvorsitzender Marcus Faber während des Kreisparteitages, der am Sonnabend in Tangermünde stattfand. Er schloss sich unmittelbar an den Neujahrsempfang an.

Dort brachte Faber noch ein weiteres – ein edles – Tröpfchen ins Gespräch. Er bot eine Sektwette an: Er sei sich sicher, dass die Umfragewerte der Freien Demokraten im Land von derzeit um die drei Prozent in wenigen Wochen auf vier Prozent steigen werden. Das Wahlziel von acht Prozent sei machbar, glaubt der Kreisvorsitzende. Damit schlug er in die gleiche Kerbe wie FDP-Landesvorsitzender Frank Sitta. Er war in Tangermünde zu Gast und meinte: „Wir wollen die Wahl gewinnen, nicht Umfragen.“

Punkten will seine Partei nicht allein mit Kneipentour, Sektwette und Wahlkampfständen, die die Partei ab 20. Februar bis zum Tag vor der Wahl an jedem Sonnabend in Stendal aufbaut. Punkten will sie vornehmlich mit ihrem Wahlprogramm, für das der Kreisparteitag am Sonnabend einstimmig votierte.

Sitta, der eine Reihe von Punkten des Papiers anriss, sagte: „Die Freien Demokraten spielen wieder mit. Wir gehören in den Landtag.“ Er begründete diesen Anspruch mit Stillstand in der Regierungspolitik, für den vor allem ein „langweiliger Ministerpräsident“ stehe, und mit dem Versprechen der FDP: „Wir wollen über Lösungen reden, statt Probleme zu bewundern.“

Diesen Optimismus teilt Ralf Berlin, der im Wahlkreis Stendal als Direktkandidat antritt. Die Partei müsse natürlich für den Erfolg kämpfen – und sie müsse an ihre Chance glauben. „Warum sollten wir nicht positiv überraschen“, fragte er in die Runde und bediente sich sportlicher Vergleiche. Er verwies auf den Finalsieg der deutschen Tennisspielerin Angelique Kerber am Sonnabendvormittag in Australien und den Einzug der deutschen Handball-Nationalmannschaft ins Endspiel der Europameisterschaft.

Ein Weiter-so dürfe es nicht geben, warnte Berlin und ging mit den Regierungsparteien ins Gericht. So fordere SPD-Frontfrau Katrin Budde eine gerechtere Bezahlung. „Ja, wer hat denn die letzten zehn Jahre regiert?“ fragte er. Und zum Wahlversprechen der CDU für mehr Sicherheit, erklärte er: „Welche Partei stellt den Innenminister?“ In diesem Zusammenhang sagte er. „Man sollte für die Polizei nicht nur das Blaulicht aus den USA übernehmen, sondern den Beamten auch den Rücken stärken.“

Den Rücken will die FDP auch regionalen Unternehmen stärken, machte Faber klar. So mit der A 14 – kein Sachsen-Anhalter soll länger als 30 Minuten bis zur nächsten Autobahn oder vierspurigen Bundesstraße benötigen – und durch Bürokratieabbau. Er verwies aber auch auf Anstrengungen seiner Partei in den Kommunen des Kreises Stendal. Beispielsweise das Begrüßungsgeld für Studenten in Stendal, das zum Wachstum der Stadt beitrage, und der Lifter in der Stendaler Altmark-Oase, mit dem behinderte und ältere Schwimmer ins Wasserbecken gelangen können, fuße auf Anträgen der Liberalen im Stadtrat.