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Ausstellung Schweineschau des Sprengel-Museums Hannover in Gladau zu sehen

Mobile Schau aus Hannover ist am 1. Mai im Gemeindehaus zu sehen.

Von Mike Fleske Aktualisiert: 01.05.2024, 13:19
Klaus Voth (re.) und Otto Paul in der Ausstellung "Schweinebewusstsein" in Gladau
Klaus Voth (re.) und Otto Paul in der Ausstellung "Schweinebewusstsein" in Gladau Foto: Mike Fleske

Genthin - Die vom Sprengel Museum Hannover konzipierte Ausstellung „Ocular Witness: Schweinebewusstsein“ ist am 1. Mai von 10 bis 17 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Gladau zu sehen. Gezeigt werden multimediale Präsentationen, aber auch Texte, Plakate und Fotos.

Nicht nur im Gemeinschaftshaus, sondern auch am Gebäude können Objekte angeschaut werden. Unter anderem sind Fotos der Gladauer Schweinezuchtanlage im Lauf der Jahrzehnte angebracht.

Erste Stallanlagen vor 50 Jahren errichtet

In Erinnerungen schwelgten dort am Eröffnungstag Gladaus Ortsbürgermeister Klaus Voth und Otto Paul. Denn vor 50 Jahren begann der erste Bauabschnitt zum Aufbau der Anlage mit fünf Ställen, drei Jahre später kamen sechs weitere Ställe hinzu.

Die beiden Männer haben die Anfangsjahre des Betriebes direkt mitbekommen. Otto Paul war damals Meister im Betrieb Klaus Voth war 1977 als junger Mann in der Firma tätig.

Die Präsentation im Gladauer Gemeindehaus zeigt einen kleineren Teil der 2023 in Hannover gezeigten Ausstellung mit dem Zusatz „vagabundierend“, als Signet für die mobile Variante. Die Schau ist öffentlich für alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten.

Beziehung zwischen Schwein und Mensch

16 Künstler haben sich mit den Aspekten der Beziehung von Mensch und Schwein gewidmet. Die Idee sei gewesen, mit diesem Projekt Brücken zwischen Stadt und Land zu schlagen.

Die Ausstellung verhandele Themen, die sowohl auf dem Land als in der Stadt von Bedeutung sind, die die verschiedenen Lebensräume miteinander verbinden. Kuratorin Inka Schube ist gebürtige Gladauerin, ihr Vater war dort Tierarzt und der Landschaft insbesondere des Fieners sehr verbunden. Das Miteinander von Mensch, Natur und Tier war ständiges Gesprächsthema in der Familie.

So groß, wie diese Tische, ist der Platz, den Schweine in Ställen der Haltungsstufe 2 haben.
So groß, wie diese Tische, ist der Platz, den Schweine in Ställen der Haltungsstufe 2 haben.
Foto: Mike Fleske

Ein solches Gespräch soll nun mit „Schweinebewusstsein“ öffentlich in Gladau angeboten werden. Einige der Arbeiten, die gezeigt werden, stehen in direktem Bezug zu Gladau. So hat Max Baumann am Rand des Fieners fotografiert. Wenke Seemann verwendet Fotografien, die 1987 in Gladau und Umgebung entstanden.

Sie entstammen den Archiven von Karsten Rothberg und Anton Stettner, zwei damals jungen Bauern aus der Bundesrepublik, die zu einem Praktikum in der Mast Gladau waren – im Übrigen der erste landwirtschaftliche Praktikantenaustausch Bundesrepublik und der damaligen DDR überhaupt.

Auch Arne Schmitt, der für „Schweinebewusstsein“ alle recherchierbaren Standorte der Terra Grundwerte AG/LFD-Holdung fotografierte, war dafür in Gladau.

Inka Schube hatte bei der Eröffnung der Ausstellung in Hannover einen Gedanken formuliert, der den Besuchern ermöglicht, die Schau aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. „Wo kommt man an, wenn man anfängt, vom Schwein aus zu denken?“, hatte sie damals gefragt.

Große Präsenz des Schweines in den Regionen

Die Ausstellung "Schweinebewusstsein" in  Gladau.
Die Ausstellung "Schweinebewusstsein" in Gladau.
Foto: Mike Fleske

Und auch: „Ist Kunst in der Lage, die komplexen gesellschaftlichen, politischen Themen, die rund um das Schwein auftauchen, auf konkrete Weise zur Diskussion zu stellen?“

Das Land Niedersachsen sei bei der Produktion von Schweinefleisch bundesweit Spitzenreiter, daher habe das Thema „große Präsenz“, hatte der Direktor des Sprengel Museums, Reinhard Spieler hinzugefügt.

Und dadurch gibt es auch wieder eine Verbindung mit Gladau, wo die Schweinezucht seit vielen Jahren allgegenwärtig ist.