Fußball Beck will beim FCM verlängern
Nach dem Abstieg des 1. FC Magdeburg aus der 2. Bundesliga würde Christian Beck gerne beim FCM bleiben. Es gibt aber einen Haken.
Magdeburg l Christian Beck braucht nach dem Zweitliga-Abstieg des 1. FC Magdeburg erst mal ein bisschen Abstand. Zusammen mit seiner Freundin Paulin und Töchterchen Melina lässt er es in der Sommerpause zunächst etwas gemächlicher angehen, fährt in seine Heimatstadt Erfurt.
Diese Erholung braucht Beck gerade, in den letzten Saisonwochen ist er schließlich kaum zur Ruhe gekommen. „Nach einem Spiel schlafe ich zwar grundsätzlich schlecht, nach der Union-Partie habe ich allerdings fast gar kein Auge zugemacht“, erzählt er. Nach dem 0:3 in Berlin war der Abstieg besiegelt, mit 1:1 gegen Köln verabschiedete sich der Club mit Anstand aus der 2. Liga.
Die sportlich schwierige Situation des FCM hat Beck mitgenommen. „Es war kein schönes Jahr“, gibt er zu. Und: „Es kratzt am eigenen Ego, einen Abstieg im Lebenslauf stehen zu haben.“
Doch seine Verbundenheit zum Club, zur Stadt Magdeburg ist groß. Deshalb würde er gern – im Gegensatz zu einigen Spielern, die den FCM bereits verlassen haben – langfristig bleiben. „Ich habe noch für ein Jahr einen Vertrag, bin 31 Jahre alt. Ich hätte gerne die Sicherheit, dass es für mich hier in den kommenden zwei, drei Jahren weitergeht.“
Heißt: Christian Beck möchte Planungssicherheit über die kommende Saison hinaus. Doch trotz aller Verdienste, die der Angreifer für den Club hat, will FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik keine vorschnelle Entscheidung treffen. „Wir sind in einer neuen Situation, es geht um einen Neustart. Wir verlängern momentan noch keine Verträge“, sagt er.
Zwei Perspektiven, zwei verständliche Argumentationen. Christian Beck hofft dennoch möglichst bald auf eine positive Rückmeldung des Vereins. „Klar ist, dass mir das Motto ,Einmal Blau-Weiß, immer Blau-Weiß’ etwas bedeutet. Ich bin durch meine Tore in der 2. Liga bekannt. Deshalb finden jetzt Gespräche statt, wie der Verein dazu steht. Dann werde ich darauf reagieren“, betont er.
Sollte es aber zu keiner Einigung kommen, ist die Zukunft trotz des Bekenntnisses fraglich. „Ich hoffe deshalb auf eine zeitnahe Entscheidung. Ich glaube, der Verein weiß, was er an mir hat, und ich weiß, was ich am Club habe.“
Daran lässt Mario Kallnik auch keinen Zweifel. Dass Beck seit Jahren ein zentraler Spieler des FCM ist, steht außer Frage. Beck kam im Januar 2013, machte sich schnell unverzichtbar, wurde Torschützenkönig in der Regionalliga und in der 3. Liga. In der vergangenen Zweitliga-Saison erzielte er in 31 Spielen zehn Tore und verbuchte sechs Vorlagen. Doch wie es nach dem Abstieg sportlich beim Club weitergeht, hängt eben auch davon ab, wie der neue FCM-Trainer Stefan Krämer (Volksstimme berichtete) plant, welche Spielphilosophie er umsetzen will.
Die Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit mit Christian Beck sind nicht so schlecht: In Bielefeld baute Krämer mit Fabian Klos auf einen Stürmertypen, der Beck sehr ähnlich ist. Klos ist 1,94 Meter groß, robust, kopfball- und abschlusstark.
Kallnik lobt den Kapitän für seine konstanten Leistungen in den vergangenen Jahren. „Christian kann bei uns weiterhin eine entscheidende Rolle spielen“, stellt der Geschäftsführer klar. Aber: „Er muss in der kommenden Saison ähnlich wie in den erfolgreichen Vorjahren überzeugen. Dann werden wir logischerweise auch den Vertrag mit ihm verlängern. Aber noch nicht jetzt. Wir müssen ehrlich sein: Es bringt nichts, wenn wir jetzt Geschenke verteilen, Sicherheiten gibt es für niemanden.“