Fußball FCM-Mannschaftssitzung vor dem Computer
Die Corona-Krise bestimmt auch den Alltag des 1. FC Magdeburg. Doch wie geht es für den FCM in den kommenden Wochen weiter?
Magdeburg l Maik Franz hatte gestern einen kurzen Dienstweg. Anstatt wie sonst von seinem Wohnort Kleinmachnow nach Magdeburg zu fahren ging es für den Sportchef des 1. FC Magdeburg ins benachbarte Potsdam. Dort wohnt nämlich FCM-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Beide saßen vor dem Computer und hielten eine interaktive Mannschaftssitzung mit den Spielern ab. „Wir haben mit den Jungs über den Umgang mit der Gesamtsituation gesprochen“, sagt Franz. Der FCM muss wegen der Corona-Krise und der Drittliga-Saisonpause improvisieren. Die Volksstimme beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wo trainiert der FCM?
Die Trainingsplätze sind wegen der Corona-Krise gesperrt. Die Club-Verantwortlichen um Geschäftsführer Mario Kallnik haben den Spielern aber sowieso wegen der drohenden Ansteckungsgefahr „Home-Office“ verordnet. Das gilt auch für Sportchef Maik Franz und das Trainerteam um Claus-Dieter Wollitz. Kallnik hält hingegen in der Geschäftsstelle die Stellung.
Was trainieren die Spieler?
Das Trainerteam hat der Mannschaft individuell auf jeden Spieler abgestimmte Trainingspläne mitgegeben. Die Spieler absolvieren selbstständig Laufeinheiten, Dehnübungen und Krafttraining. „Das haben wir mit den Jungs in der Videositzung noch mal genau besprochen“, betont Franz.
Wann kann die Mannschaft wieder auf den Platz?
Das individuelle Training ist vorerst für zwei Wochen geplant. Das bedeutet, dass der FCM möglicherweise am Montag, 30. März, wieder auf den Rasen könnte. „Wir müssen natürlich schauen, wie sich die Situation bis dahin entwickelt hat. Über allem steht gerade die Gesundheit“, sagt Franz. „Möglicherweise gehen wir in einzelnen Gruppen oder im besten Fall mit der gesamten Mannschaft auf den Platz.“
Welchen mittelfristigen Plan haben Trainer Claus-Dieter Wollitz und Sportchef Maik Franz bis Ende April?
Der Sportchef vergleicht die aktuelle Pause mit einer Sommervorbereitung. „Entsprechend müssen wir die Belastung steuern, haben in den vergangenen Tagen einen klaren Plan ausgearbeitet“, erklärt Franz.
Klar ist: Der FCM muss sich auf eine völlig neue Situation einstellen, auf enorme Belastungen im Kampf um den Klassenerhalt mit zahlreichen Partien im Mai und Juni. „Es wird eine intensive Zeit mit zahlreichen englischen Wochen. Wir brauchen im Saisonendspurt eine enorme körperliche und mentale Fitness. Jetzt geht es um die richtige Einstellung, die richtige Mentalität, um diese Situation anzunehmen“, fordert der Sportchef.
Was sagt Geschäftsführer Mario Kallnik zur Pause?
Kallnik sieht die unerwartete Pause für den FCM als Chance. Er verbindet damit deshalb aber auch eine klare Erwartung: „Das ist jetzt geschenkte Zeit, die genutzt werden sollte, damit sich die Mannschaft selber besser macht.“
Ein Blick auf die Tabelle, in der der Club nur einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat, verdeutlicht die angespannte sportliche Situation. „Ich hoffe, dass jeder den Ernst der Lage erkannt hat. Jetzt gilt es, sich zielgerichtet vorzubereiten“, fordert Kallnik.