Fußball FCM patzt beim Tabellenletzten
Drittligist 1. FC Magdeburg hat bei FC Rot-Weiß-Erfurt seine Führung vergeben und spielte trotz zahlreicher Chancen nur 3:1 (0:0).
Erfurt l „Wir haben uns selten dämlich angestellt. Das Spiel dürfen wir nie und nimmer verlieren“, zeigte sich FCM-Trainer Jens Härtel nach Abpfiff richtig verärgert. "Bei den Standards haben wir nicht gut verteidigt. Wir betonen Woche für Woche, dass dies ein wichtiges Element ist. Uns fehlte diesmal auch die letzte Schärfe." Auch Christian Beck haderte mit dem Ergebnis: „Wir waren für Erfurt der Aufbaugegner, der wir nicht sein wollten. Das Ergebnis ist sehr, sehr ärgerlich, weil wir das Spiel im Griff hatten. Zum Glück ist es eine kurze Woche für uns. Mund abputzen – weiter geht‘s.“
Dass das Spiel in Erfurt überhaupt stattfinden konnte, war vielen freiwilligen Helfern zu verdanken, die Montagmittag im Steigerwaldstadion fleißig Schnee schaufelten und dadurch einen Anpfiff erst ermöglichten.
FCM-Trainer Jens Härtel wechselte im Vergleich zum letzten Pflichtspiel vor Weihnachten zweimal. Für Dennis Erdmann und Felix Schiller liefen Kapitän Marius Sowislo und Christopher Handke auf. Gerrit Müller, Andreas Ludwig, Felix Lohkemper, Charles Elie Laprevotte und André Hainault waren nicht im Kader. Christian Beck absolvierte unterdessen bei seinem Ex-Verein sein 200. Pflichtspiel im Club-Trikot.
Die Erfurter, bei denen der Ex-Magdeburger Ahmed Waseem Razeek zunächst auf der Bank saß, agierten zu Beginn offensiv und versuchten, über Konter zum Erfolg zu kommen. Die erste FCM-Chance hatte Beck, dessen Schuss aber zur Ecke abgeblockt wurde (11.). Kurz darauf köpfte Michel Niemeyer knapp neben das Tor (13.). Die Riesenchance zur Magdeburger Führung hatte Julius Düker, der die Kugel am linken Pfosten vorbeistocherte (16.).
Der FCM dominierte die Partie, alleine die Chancenverwertung war ausbaufähig. So auch in der 28. Minute, als Sowislo aus kurzer Distanz über das gegnerische Tor zielte.
Erfurt spielte zwar bis zum Strafraum recht ansehnlich, war im entscheidenden Drittel aber nicht zwingend genug. Die beste Gelegenheit vergab Carsten Kammlott, als sein Schuss von FCM-Keeper Jan Glinker aber locker pariert wurde (32.).
Nach der Pause köpfte Beck nach einer Niemeyer-Ecke über das Erfurter Tor (52.). Der Club ging weiterhin zu fahrlässig mit seinen Chancen um.
In der 62. Minute hätten die Gäste das 1:0 erzielen müssen, als Düker sehenswert Niemeyer in Szene setzte, dieser aber am guten Erfurter Torhüter Julian Knoll scheiterte. Besser machte es der gebürtige Erfurter Beck in der 66. Minute, der nach einer langen Flanke von Nico Hammann auf der rechten Srafraumseite mit vollem Risiko abzog und den Ball zur Magdeburger Führung ins linke Eck knallte. Für Beck war es in seiner Heimat in seinem Jubiläumsspiel ein ganz besonderer Treffer.
Doch die Freude des FCM hielt nur vier Minuten: Nach einer Ecke traf Florian Neuhold per Kopf zum überraschenden Ausgleich. Es wurde aber noch verrückter. Im Anschluss an eine Ecke konnte Magdeburg nicht klären. Theodor Bergmann hatte zu viel Platz, flankte auf Andre Laurito, der die Erfurter aus kurzer Distanz zur Führung köpfte und die Partie innerhalb weniger Minuten drehte (75.).
Härtel reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte Philip Türpitz und Tobias Schwede für Hammann und Niemeyer (76.). Die Gastgeber waren jetzt aber durch die Führung beflügelt und warfen sich in jeden Zweikampf.
Nach einem Konter machte Elias Paul Huth zwei Minuten vor dem Abpfiff alles klar und traf zum entscheidenden 3:1 für Erfurt.