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Fußball Kvesic als FCM-Hoffnungsträger

Nach seinen Verletzungen wurde es ruhig um Mario Kvesic. Jetzt will er beim 1. FC Magdeburg wieder angreifen.

Von Manuel Holscher 10.01.2020, 00:01

Novo Sancti Petri l Die Spielfreude ist Mario Kvesic in diesen Tagen im Trainingslager deutlich anzumerken. Der 27-Jährige jongliert nach den Einheiten im südspanischen Novo Sancti Petri häufig noch mit dem Ball, hält ihn mit Füßen oder Kopf hoch oder fängt ihn gefühlvoll auf der Schulter ab.

Die Kunststückchen zeigen, wie sehr sich Kvesic offenbar nach solchen Momenten gesehnt hat. „Ich habe den Ball so sehr vermisst“, sagt er. „Es ist einfach schön, wieder mit den Jungs auf dem Rasen zu stehen.“

Kvesic war im Sommer von Erzgebirge Aue nach Magdeburg gekommen. Doch Mitte September wurde er aus dem Training genommen, Probleme unter dem Fuß machten ihm zu schaffen. Drei Wochen waren eigentlich als Pause eingeplant, „damit ich dann schmerzfrei voll angreifen kann“. Doch daraus wurde nichts, Comeback-Versuche wurden immer wieder verschoben, Kvesic musste sich von der Tribüne aus anschauen, wie seine Kollegen um Drittligapunkte kämpften.

Im November dann der nächste Rückschlag: Kurz vor einem Rückkehrversuch wurde bekannt, dass der Bosnier an der Leiste operiert werden muss. Das Jahr war für ihn gelaufen, lediglich sechs Einsätze hat er deshalb auf seinem Konto. „Es war eine schwere Zeit, ich bin zuletzt nur geschwommen, gelaufen und Fahrrad gefahren“, sagt er.

Das neue Jahr soll nun mehr Glück bringen. „Ich bin endlich schmerzfrei und hoffe, dass das auch so bleibt. Dann kann ich hoffentlich bald der alte Mario sein.“

Was dem FCM fraglos helfen würde. Denn dieser Mario steht für eine enorme Ballsicherheit, er hat seine Stärken im Dribbling sowie bei Freistößen und Ecken.

Der FCM hatte während seiner Ausfallzeit große Probleme, Kvesic gleichwertig zu ersetzen. Für den Club ist er deshalb jetzt ein Hoffnungsträger. „Mario hatte schon nach seiner Ankunft bei uns angedeutet, dass er uns enorm weiterhelfen kann. Ich hoffe einfach, dass er gesund bleibt und die Vorbereitung durchziehen kann“, sagt FCM-Sportchef Maik Franz.

Coach Claus-Dieter Wollitz will deshalb die Belastung richtig dosieren: „Mario ist ein Vollprofi, muss eher gebremst werden. Wir dürfen ihm nicht zu viel zumuten, wollen keinen Rückschlag riskieren.“ Das hält auch Kvesic für den richtigen Weg: „Es wäre ein großer Fehler, jetzt zu überdrehen. Davor hat auch der Arzt gewarnt.“

Dass Mario Kvesic noch Nachholbedarf hat, war im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron (1:2) allerdings zu sehen. „In diesem Spiel hatte er zwei Torabschlüsse, die er nicht gut ausgespielt hat. Ihm fehlt noch die Matchpraxis und die notwendige Spannung“, meinte Wollitz.

Das Rüstzeug für die Drittliga-Rückrunde, die mit dem Heimspiel am 25. Januar gegen den FSV Zwickau beginnt, soll sich Kvesic in den kommenden Tagen und Wochen holen.

Und sollte der Neustart gelingen, sollte der Spielmacher ähnlich wie in seiner Anfangszeit beim FCM überzeugen, wird auch eine Vertragsverlängerung wieder ein Thema. Der Kontrakt läuft im Sommer aus, FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik signalisierte bereits im September Bereitschaft. Doch dann kam die Verletzung dazwischen.

Kvesic will sich mit dem Vertrag im Moment noch nicht beschäftigen. „Ich will jetzt erst mal Leistung bringen und zeigen, dass ich zu Recht hier bin. Danach kommt der Rest und wir werden eine gute Lösung finden, die uns allen passt.“

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