Fußball Maik Franz ist gefragter Experte
Maik Franz, Assistent der Geschäftsführung beim 1. FC Magdeburg, arbeitet neuerdings als Experte bei Amazon.
Magdeburg l Schlechte Erfahrungen mit den Medien hat Maik Franz als Bundesliga-Profi beim VfL Wolfsburg, Karlsruher SC, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin eher selten gemacht. „Meine Erinnerung ist: Behandelt man die Journalisten fair, wird man auch von denen fair behandelt. Wurde es zu persönlich, habe ich meine Konsequenzen gezogen“, sagt der 35-Jährige, seit 1. Oktober Assistent der Geschäftsführung beim 1. FC Magdeburg. Neben seiner Arbeit beim Drittligisten wechselt Franz – Spitzname zu Bundesliga-Zeiten „Iron Maik“ – neuerdings auch einmal im Monat die Seiten, arbeitet als Fußball-Experte für das neue Bundesliga-Radio von Amazon. Sein Credo: „Ich bin ein ehrlicher Begleiter der Bundesliga und versuche, vor allem die Sicht der Spieler wiederzugeben und zu erklären.“
Amazon hat zu Saisonbeginn die Fußball-Audiorechte von sport1.fm übernommen und überträgt alle 617 Pflichtspiele der Bundesliga, 2. Bundesliga sowie Relegation und Supercup in voller Länge. Jedes Spiel wird durch 15 Minuten Vor- und Nachberichte sowie eine Halbzeitanalyse begleitet. Auch eine Konferenz gibt es. Zu den Experten im Team gehören unter anderem Robin Dutt (Ex-Bundesliga-Trainer sowie DFB-Sport-Direktor) sowie die Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten, Jens Nowotny und Timo Hildebrand – und eben Franz. Amazon hat für drei Jahre die Rechte erworben, für Mitglieder von „Prime“ und „Music Unlimited“ ist die Bundesliga ohne zusätzliche Kosten verfügbar.
„Ich habe bisher zwei Spieltage kommentiert. Es macht sehr viel Spaß und ist hochinteressant – ein ganz anderes Metier“, berichtet Franz, der die Übertragungen aus dem Media-Park in München-Ismaning begleitet. „Der Aufwand ist überschaubar, schließlich nehme ich meine Aufgabe beim FCM sehr ernst“, sagt Franz, der auch für den Pay-TV-Sender Sky und den Mitteldeutschen Rundfunk schon in den Part des Experten geschlüpft ist.
Durch seine neue Aufgabe habe sich der Blick auf die Medien und die eigene Rolle schon ein wenig verändert, sagt Franz. „Ich kann manche Sachen nicht mehr so sagen, wie ich es vielleicht noch als Spieler gemacht habe. Dumpfe Parolen sind auch nicht meine Sache. Es steht mir auch nicht zu, die Entwicklung in anderen Vereinen zu beurteilen – meine Hauptaufgabe ist der FCM. Andererseits möchte ich schon möglichst authentisch rüberkommen und sachlich analysieren“, sagt Franz, der vor seinem ersten Amazon-Einsatz eine kurze Schulung durchlaufen hat. Generell sehe er die Aufgabe „als Weiterbildung“. Am 28. Oktober hat Franz voraussichtlich den nächsten Einsatz am Mikro.