Seit Brennverbot kommen deutlich mehr Besucher / Menge pro Anlieferung begrenzt Grünschnitt, Elektroschrott und Sperrholz gehören auf Wertstoffhof
In Halberstadt befindet sich einer von acht Wertstoffhöfen im Landkreis Harz. Das ganze Jahr über können Bürger ihren Grünschnitt dort kostenlos entsorgen. Die Menge pro Anlieferung ist jedoch begrenzt. Wer mehr bringt, muss draufzahlen.
Halberstadt l An Spitzentagen kommen bis zu 2000 Leute zum Wertstoffhof in Halberstadt. Dort können sie ihren Grünschnitt kostenfrei entsorgen. Aber auch für Sperrmüll, Gelbe Säcke und Elektroschrott hält die Entsorgungswirtschaft des Harzkreises (enwi) mehrere Container bereit.
Ein Mitarbeiter des Wertstoffhofes nimmt jede Lieferung entgegen und prüft, ob die erlaubte Höchstmenge nicht überschritten wird. "Für Grünschnitt beträgt diese einen Kubikmeter, bei Sperrmüll sind es zwei", erläutert Markus Focke, Bereichsleiter Wertstoffhöfe und Logistik bei der enwi. "Er steht aber nicht mit einer Waage da", fügt Focke hinzu. Vielmehr schätzen die Mitarbeiter die Menge. Zusätzlich darf pro Tag auch ein Gelber Sack abgegeben werden. Bringt jemand jedoch deutlich mehr, als erlaubt, hat er zwei Möglichkeiten. "Entweder, derjenige muss mehrmals kommen oder seinen Müll kostenpflichtig abgeben", erklärt Ingo Ziemann. Pro Gewichtstonne koste die Entsorgung dann etwa 20 Euro, pro Kubikmeter rund zehn Euro, informiert der Leiter der Abteilung Entsorgung bei der enwi weiter.
Seitdem das Verbrennen von Gartenabfällen im Stadtgebiet Halberstadt ab diesem Herbst verboten ist, finden mehr Menschen den Weg zum Wertstoffhof. "Bis Oktober dieses Jahres hatten wir schon Zahlen, die wir 2011 im gesamten Jahr hatten", erklärt Markus Focke. Je nach Jahreszeit würden die Besucherzahlen jedoch variieren. Jetzt im Herbst beispielsweise kämen deutlich mehr Leute als im Winter.
"Es stinkt nicht mehr in der ganzen Stadt und man macht etwas Gutes für die Umwelt."
Chris Buchold, Besucher des Wertstoffhofs in Halberstadt
"Es ist eine gute Sache, das alte Grünzeug hier herzubringen. Erstens stinkt es dann nicht mehr in der ganzen Stadt und zweitens macht man gleichzeitig noch etwas Gutes für die Umwelt", sagt Chris Buchold von der hauptberuflichen Wachbereitschaft in Halberstadt.
Ähnlich sieht das auch Besucher John Ronald, jedoch mit einer Einschränkung: "Theoretisch finde ich es gut, dass man sein Grünzeug jetzt hier herbringen muss und nicht mehr alles verbrennen darf. Denn die Leute haben teilweise sogar ihre Autoreifen verbrannt, was enorm gestunken hat. Jedoch müsste es wenigstens einmal im Jahr die Möglichkeit geben, zumindest seine vergammelten Tomaten zu verbrennen. Denn die kann ich nicht so einfach entsorgen", sagt er.
Achim Kleine bringt seinen Grünschnitt nicht erst seit dem Brennverbot zum Wertstoffhof. "Meine Frau und ich nehmen das Angebot der Stadt schon immer in Anspruch und bringen unser Grünzeug ein- bis zweimal im Jahr hier her. Verbrannt haben wir noch nie etwas und belasten so auch nicht unnötig die Umwelt", sagt er.
Etwa zehn Container beherbergt der Halberstädter Wertstoffhof - jeder mit einem Fassungsvermögen von 37 Kubikmetern. Ist einer voll, wird er zur nächsten Kompostieranlage transportiert. Bis zu sechs Container werden an besucherreichen Tagen mit Grünschnitt befüllt, teilt Markus Focke mit. Zwei von der enwi beauftragte Firmen kümmern sich dann darum, dass die Gartenabfälle zu Humus verrotten können.
Neben Halberstadt befindet sich auch in Wernigerode, Osterwieck, Ballenstedt, Harzgerode, Ilsenburg, Elbingerode und an der Ortsverbindungsstraße zwischen Westerhausen und Warnstedt jeweils ein Wertstoffhof.
Mehr Informationen bei der Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz unter Telefon (03941)6880-0 oder im Internet unter www.enwi-hz.de.