Statt Krötenzaun ein Interview im Klassenraum
Schönebeck l Auch Kröten sollten das Recht haben, sicher über die Straße zu kommen. Abhilfe schafft das Krötentaxi. Die gleichnamige Hilfsaktion wurde 2010 vom Naturschutzbund (Nabu) Schönebeck ins Leben gerufen. Hintergrund ist, dass die Amphibien zwischen Mitte März und April, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen, einem uralten Instinkt folgen und zurück zu ihren Geburtsgewässern ziehen. Dort sind sie als Kaulquappen geboren, paaren sie sich dort und laichen ab. Problem: Oft führen die Wanderweg der Tiere über Straßen, und sie fallen den Autos zum Opfer.
Wodurch das verhindert wird, damit beschäftigen sich die Schüler der 8. Klasse des Dr.-Carl-Hermann-Gymnasiums Schönebeck in einem Zeitungsartikel im Rahmen des SchmaZ-Projektes (Schüler machen Zeitung). Ursprünglich war eine Recherche vor Ort geplant: Gemeinsam mit Michael Wunschik, Vorsitzender des Nabu Schönebecks, sollten die eigens für den Krötenschutz errichteten Zäune besichtigt werden. Die Schüler hatten im Vorfeld des Termins Fragen erarbeitet, die sie bei dieser Gelegenheit stellen wollten. Ebenfalls Rede und Antwort standen Annette Schreiber von den Stadtwerken Schönebeck, Sponsor des SchmaZ-Projektes, und Carola Gutjahr von der Naturschutzbehörde. Leider machte der starke Schneefall den Nachwuchs-Journalisten einen Strich durch die Rechnung. Gezwungenermaßen wurde die Interviewrunde mit den drei Experten in den Klassenraum verlegt. Der Wissbegierigkeit der Schüler tat das jedoch keinen Abbruch.
Klassenlehrerin Anke Boese erzählt, dass die Teilnahme am SchmaZ-Projekt mittlerweile eine Art Tradition der 8. Klassen sei. "Die Schüler haben Spaß am Recherchieren und Schreiben. Die einen mehr, die anderen weniger," berichtet Anke Boese. Das zeigte sich auch bei der anschließenden Fragerunde mit den Volksstimme-Volontärinnen Ariane Amann und Jana Maiworm. Schülerin Linda Schwarz erzählt, dass sie den Beruf als Journalistin sehr interessant findet. Dies sei ihr erster Artikel, aber ihr gefalle das Thema, da es mal etwas anderes sei.
Schüler Till Assmann ist schon einen Schritt weiter: "Ich habe darüber nachgedacht, Journalist zu werden. Mich würde der Bereich Politik interessieren," sagt er. Wie sich die Zukunft der Nachwuchs-Journalisten entwickelt, wird sich zeigen. Eines ist sicher: Das SchmaZ-Projekt hat allen Spaß gemacht.