Nietzsche-Preis postum für Philosophin Agnes Heller
Naumburg (dpa/sa) - Die ungarische Philosophin und Soziologin Agnes Heller (1929-2019) erhält für ihr Lebenswerk postum den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis. Die Holocaust-Überlebende war eine der bedeutendsten Denkerinnen der Gegenwart, teilte die Friedrich-Nietzsche-Stiftung am Mittwoch in Naumburg mit. Heller war der Preis am 7. Juni von der Jury zugesprochen worden, sechs Wochen später war sie im Plattensee-Bad Balatonalmadi im Alter von 90 Jahren gestorben. Augenzeugen zufolge war sie von einem Bad in dem See am 19. Juli nicht zurückgekehrt. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert, die Verleihung ist für den 19. Oktober in Naumburg vorgesehen.
Die Auszeichnung wird seit 2015 alle zwei Jahre von der Friedrich-Nietzsche-Stiftung und der Elisabeth Jenny-Stiftung in der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Stadt Naumburg, der Bürgergemeinde Basel sowie der Nietzsche-Gesellschaft verliehen. Geehrt wurden bereits der Schriftsteller Martin Walser (2015) und der Literaturwissenschaftler Wolfram Groddeck (2017).
Der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900) wurde in Röcken bei Weißenfels geboren. Er verbrachte einen Großteil seiner Kindheit im nahe gelegenen Naumburg.
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