Nach Lkw-Inferno Mit Video: A2 nach Unfall beräumt - wie stark ist die Fahrbahn beschädigt?
Am Dienstag starben bei einem Lkw-Unfall auf der A2 in Sachsen-Anhalt zwei Menschen. Nach mehreren Explosionen ist die Fahrbahn in Richung Magdeburg zerstört. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Wir zeigen, was Sie zur aktuellen Situation wissen müssen.
A2/Burg/vs/dpa/DUR - Zwei Tage nach dem schweren Lkw-Unglück am Dienstag auf der A2 bei Burg in Sachsen-Anhalt ist die Autobahn in Richtung Magdeburg noch immer gesperrt.
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Am Mittwochabend wurde zumindest die Strecke in Fahrtrichtung Berlin wieder freigegeben. Die Richtungsfahrbahn Magdeburg/Hannover bleibe voraussichtlich bis Sonnabend, 2. September, gesperrt.
Mit Video: Unfall auf A2: Katastrophenschutz im Einsatz - So lange wird die Fahrbahn gesperrt
Explosion nach Unfall mit 2 Toten auf der A2: Autobahn in Richtung Magdeburg/Hannover weiter nicht befahrbar
Erst in der Nacht zu Donnerstag konnten die Bergungsarbeiten in der Nacht zu Donnerstag abgeschlossen werden. Die zwei ausgebrannten Lastwagen auf der Fahrbahn in Richtung Hannover seien geborgen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Nun werden die Schäden an der Straße begutachtet.
Dabei werde auch der Boden genauer untersucht, der womöglich ausgekoffert werden müsse, um Umweltschäden zu vermeiden, so der Landkreis Jerichower Land am Mittwoch.
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Die Polizei konnte nach eigenen Angaben die Unfallaufnahme vor Ort am Mittwochnachmittag beenden. Die Ermittlungen liefen, Aussagen zur Unfallursache seien aber noch nicht möglich, so eine Sprecherin. Auch die Identität der beiden getöteten Lkw-Fahrer sei noch nicht abschließend geklärt. Neben den zwei Toten habe es einen Leichtverletzten gegeben. Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt.
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Tödlicher Unfall auf der A2 bei Burg - Gefahrgut-Lkw involviert - mehrere Explosionen
Am Dienstagmittag hatte es auf der A2 zwischen dem Parkplatz „Ihlegrund“ und der Anschlussstelle Burg-Ost in Fahrtrichtung Hannover einen schweren Unfall gegeben. Dort war nach ersten Erkenntnissen ein Lkw in ein Stauende gefahren und hatte eine Kettenreaktion ausgelöst.
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Dabei habe er drei weitere Lkw ineinander geschoben. Ein fünfter Lkw, der mit Hochdruckbehältern voller Lachgas beladen war, habe einen Zusammenstoß nicht verhindern können und fuhr in die Unfallstelle.
Es brach ein Feuer aus, Zeugen berichten von mehreren Explosionen. Auch Giftstoffe wurden freigesetzt. Die Autobahn wurde komplett gesperrt, die Einsatzkräfte richteten einen Sperrradius von 650 Metern um die Unfallstelle ein.
Bei deratigen Havariefällen greife das Entlastungskonzept des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt (MID). Demnach werde für den Fall, dass eine Umleitung des Verkehrs von der A 2 notwendig sei, je nach Auslastung auf die Entlastungstrecken Bundesstraße B1 oder B246a geführt.
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Umleitung nach Unfall auf A2: Entlastungskonzept des Landes Sachsen-Anhalt funktioniert zunächst nicht
Dies erfolge in mehreren Stufen:
Stufe 1: Es gibt keine Einschränkungen im Verkehr. Der Verkehr bleibt auf der Autobahn.
Stufe 2: Die 1. Entlastungsstrecke führe von der A 2-AS Theeßen auf der L 52 nach Burg, weiter über die B 1 nach Heyrothsberge und Magdeburg bis zur A 14-AS Magdeburg-Stadtfeld. Von hier aus gehe es auf der A 14 weiter bis zum Autobahnkreuz Magdeburg wieder zurück auf die A 2.
Stufe 3: Die 2. Entlastungstrecke führe von der Anschlussstelle AS Theeßen zunächst nach Burg (L52) und von hier aus weiter auf der B246a über Möckern und Gommern bis zur A14-AS Schönebeck und von dort aus weiter wie bei Stufe 2.
Je nach Verkehrslage auf der A2 empfehlen dynamische Wegweiser auf den Autobahnen A2 und A14 eine Entlastungsstrecke. Auf den Autobahnen A2, A14 und entlang der B 246a in Burg und Gommern lenken elektronische Schilder die Autofahrer. Zusätzlich werden auf der B 246a Schilder mit orangenem Pfeil und Richtungsangabe installiert, heißt es von Seiten des Landes.
Rückblick: Diese schweren Unfälle ereigneten sich auf Sachsen-Anhalts Autobahnen
Lkw-Crash: Unfall auf Umleitungsstrecke auf L52 zwischen Grabow und Theeßen
Eine der Umleitungsstrecken war am Mittwoch allerdings selbst von einem Lkw-Unfall betroffen. Demnach ist es am frühen Mittwochmorgen auf der Landstraße L52 zwischen Grabow und Theeßen zu dem Crash zwischen zwei Lkw gekommen.
Demnach touchierte ein LKW einen Straßenbaum und geriet in der Folge in den Gegenverkehr, wo er mit einem entgegenkommenden Sattelauflieger kollidierte. Ein bei der Kollision mit dem Baum heruntergerissener Ast wurde in die Frontscheib des entgegenkommenden Lkw geschleudert und verletzte den Fahrer leicht.
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Darüber hinaus sei durch den Ast die Plane des Sattelaufliegers aufgeschlitzt worden. Trümmerteile hätten in der Folge weitere Fahrzeuge beschädigt.
Die L52 ist war am Mittwochmorgen im Bereich der Unfallstelle aufgrund von Bergungsmaßnahmen zeitweise voll gesperrt.
Lkw missachten Umleitungsstrecken - Probleme in engen Straßen in Burg
Für Probleme sorgen zudem LKW-Fahrer, die sich abseits der Umleitungsstrecken eigene Wege suchen. Dabei kommt es aber immer wieder zu Staus und Problemen, da Google und andere Navigationsysteme nicht wissen, dass einige enge Straßen in alten und historischen Städten wie Burg für Lkw kaum passierbar sind.
So blieb am am Mittwoch gegen 17.20 Uhr ein ausländischer Schwerlast-Lkw auf dem Burger Markt stecken. Beim Versuch, die Verkehrsinsel mit dem Obelisken zu umfahren, kam er nicht mehr weiter.
Beherzt griffen schließlich einige Passanten ein. Sie begannen, den Verkehr auf dem Breiten Weg zu regeln, so dass der Fahrer mit seinem Gespann zurücksetzen konnte. Nach einigen Versuchen gelang es ihm schließlich, das Hindernis zu umfahren.