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Mann zog Waffe in Straßenbahn Polizei stellt in Halberstadt durch Zeugenhinweise den gesuchten Mann

Ein 23-jähriger Mann, der in einer Straßenbahn in Halberstadt mit einer Waffe hantiert hat, hat ein Großaufgebot der Polizei auf den Plan gerufen. Durch mehrere Zeugenhinweise konnte der Mann nun ausfindig gemacht werden.

Von Dennis Lotzmann Aktualisiert: 03.11.2021, 20:30
In Halberstadt wird mit einem Polizeihubschrauber nach einem Mann gefahndet, der in der Öffentlichkeit eine Pistole gezogen haben soll. Symbolbild:
In Halberstadt wird mit einem Polizeihubschrauber nach einem Mann gefahndet, der in der Öffentlichkeit eine Pistole gezogen haben soll. Symbolbild: dpa

Halberstadt (vs) - Ein 23 Jahre alter Syrer hat in den gestrigen Nachmittagsstunden in Halberstadt einen mehrstündigen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Gegen 17.30 Uhr wurde der Mann, der zuvor von Zeugen in einer Straßenbahn mit einer Waffe beobachtet worden war, nach Informationen der Volksstimme an seiner Wohnung in der Harzstraße angetroffen. Dabei stellte sich nach Angaben von Polizeisprecher Uwe Becker heraus, dass es sich bei der vermeintlichen Waffe um eine Spielzeugpistole handelte.

Jene Waffe war gegen 14.30 Uhr Auslöser des polizeilichen Großeinsatzes. Nach Beckers Worten hatten Zeugen den Mann mit einem auffällig bunten Fahrrad ohne Sattel in der Straßenbahn beobachtet. Dort, so die Zeugen, soll er mit einer Pistole hantiert haben. Später soll der Unbekannte südländischen Typs, den die Zeugen auf 20 bis 25 Jahre schätzten, an der Haltestelle Westerhäuser Straße ausgestiegen und in Richtung der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) gelaufen sein, so der Polizeisprecher weiter.

Weil die Polizei angesichts dieser Fakten eine akute Bedrohungslage – möglicherweise für die Zast oder andere Einrichtungen – nicht ausschließen konnte, zog sie alle verfügbaren Kräfte zusammen, um nach dem Mann zu fahnden und die Einrichtungen  gegen etwaige Angriffe zu sichern. Auch ein Helikopter der Polizei kreiste längere Zeit über dem Stadtgebiet, um den zunächst Unbekannten zu finden und die am Boden operierenden Beamten zu unterstützen.

Polizei nahm den Mann zur Vernehmung mit auf das Revier

Gegen 17.30 Uhr wurde dann der in der Halberstädter Harzstraße wohnende Mann an seiner Wohnanschrift angetroffen. Zuvor hatten Zeugen der Polizei mehrere entscheidende Hinweise gegeben. Vor Ort, so Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck von der Staatsanwaltschaft in Halberstadt, habe der Mann sofort zugegeben, eine Spielzeugwaffe zu besitzen und die silberne Pistole den Beamten widerstandslos ausgehändigt.

Die von einer Richterin auf Roggenbucks Antrag hin genehmigte Durchsuchung der Wohnung sei ohne weitere Funde geblieben. Das von der Harzer Polizei alarmierte und in Bereitschaft stehende Spezialeinsatzkommando musste nach Beckers Worten nicht zum Einsatz kommen. Der Mann, der gegen 17.30 Uhr unter Drogeneinfluss gestanden habe, sei anschließend zur Vernehmung ins Polizeirevier gebracht worden.

Eine Festnahme oder gar einen Haftantrag schloss Roggenbuck mit Blick auf den Tatvorwurf am Abend (8. November) zunächst aus. Zwar liefen die Ermittlungen noch, wahrscheinlich liege aber nicht mehr als eine Ordnungswidrigkeit vor. Zudem habe der Mann einen festen Wohnsitz.

Ob der Syrer bereits polizeilich in Erscheinung getreten ist, wollte Polizeisprecher Becker am Abend nicht sagen. Nach Informationen der Volksstimme soll der Mann bereits wegen räuberischen Diebstahls, Hausfriedensbruch und anderer Delikte aufgefallen und auch schon rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden sein.

Laut Becker dauern die Ermittlungen zur Motivlage an. Zugleich dankte der Polizeisprecher der Bevölkerung für entscheidende Hinweise, die zur raschen Ermittlung des Mannes geführt hätten.