Rettungsaktion Storchen-Drama in der Börde: Feuerwehr versucht drei Babys zu retten - Witwer überfordert
In einer Hau-Ruck-Aktion hat die Feuerwehr Hakenstedt in der Börde versucht, drei Baby-Störche zu retten. Vorausgegangen war ein tödliches Drama bei den Eltern der Kleinen.
Hakenstedt (vs) - Tierische Rettungsaktion am Sonntagnachmittag in Hakenstedt im Landkreis Börde. Die Feuerwehr rückte aus, um einer Storchenfamilie zu helfen. Ein Elterntier war tödlich verunglückt. Zurück blieb ein einsamer Weißstorch mit drei Eiern. Allein hätte der hinterbliebene Vogel den Nachwuchs nicht ausbrüten können.
Mit einer Drehleiter wurden die Eier aus elf Meter Höhe gerettet. Im mobilen Brutkasten traten sie ihren Weg zum Storchenhof Loburg an. Wenn alles gut geht, werden die Vogelbabys dort schlüpfen.
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Börde-Storch verlässt Nest nach drei Tagen
Seit Jahren hofften die Hakenstedter auf Storchennachwuchs. Um optimale Bedingungen zu schaffen, bauten sie extra einen Storchenhorst. In diesem Jahr war es endlich soweit. Ein Storchenpaar brütete im neuen Nest. Doch dann schlug das Schicksal grausam zu. Vermutlich war einer der Störche gegen einen Zaun geflogen und hatte sich dabei tödlich verletzt.
Siegfried Lembke fand das verunglückte Tier am Samstag auf einer Wiese. Der 72-Jährige kannte sich aus. Er wusste, dass ein einzelner Storch nach spätestens drei Tagen die Brut verlassen müsste, um Futter zu suchen. Die Eier brauchen aber ständig Wärme, um die 38 Grad Celsius.
Storchen-Mutter tot - Tierbabys dem Tode geweiht
Während der Futtersuche würden sie auskühlen und die Ministörche wären verloren. Hilfe fand der Rentner bei Michael Kaatz vom Storchenhof Loburg. Gemeinsam mit den Feuerwehren Hakenstedt und Bülstringen starteten sie eine Rettungsaktion. Zehn Feuerwehrleute rückten am Sonntag mit einer Drehleiter an.
Vorsichtig nahm ein Feuerwehrmann die zerbrechlichen Eier aus dem Nest, übergab sie Kaatz. Der Storchenexperte legte den Nachwuchs in einen gut ausgepolsterten Brutkasten. Während der Autofahrt nach Loburg wurde der Apparat über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt und so warm gehalten.
Der verbliebene Storch ist nun erstmal allein. Laut Michael Kaatz besteht aber Hoffnung, dass er noch Anhang findet: „Es sind noch viele Störche unterwegs."