Polizeieinsatz im Zwinger Klimaaktivisten kleben sich in Dresden an weltberühmtes Gemälde
In der Dresdner Gemäldegalerie im Zwinger haben sich am Dienstagvormittag zwei Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ an das Gemälde „Sixtinische Madonna geklebt“. Die Polizei räumte daraufhin das Museum.
Dresden/DUR/slo/dpa – In Dresden haben sich am Dienstagvormittag zwei 21 und 28 Jahre alte Umweltaktivisten der „Letzten Generation“ mit ihren Händen an das Gemälde „Sixtinische Madonna“ geklebt um auf die weltweite Klimakatastrophe aufmerksam zu machen.
Die Aktion an dem berühmten Gemälde solle verdeutlichen, dass die Klimakatastrophe nicht mehr zu ignorieren sei, sagte die Sprecherin der "Letzten Generation". "Alles was uns lieb ist, wird durch die Klimakatastrophe zerstört werden. Die globale Erhitzung betrifft uns alle: In jedem Land, jeder Branche und allen Bereichen der Gesellschaft. Um zu überleben, müssen wir sofort handeln."
Klimaakivisten kleben sich an Gemälde in Dresden - Aktion gegen Klimakollaps
Die "Sixtinische Madonna" sei ein starkes Symbol, sagte die 21 Jahre alte Aktivistin Maike Grunst. "Maria und Jesus blicken mit Furcht in die Zukunft. Sie sehen dem Kreuztod Christi mit Schrecken entgegen. Ein genauso vorhersehbarer Tod wird auch das Resultat des Klimakollaps sein. Und zwar auf der ganzen Welt."
Ein von der Gruppe selbst veröffentlichtes Video zeigt, wie die beiden die Absperrung vor dem berühmten Bild übersteigen und sich dann mit einer Hand an den Rahmen kleben und ein Banner entfalten.
Wie die „Sächsische Zeitung“ berichtet, räumte die Polizei daraufhin das Museum.
Klimaaktivisten kleben sich an Kunstwerke: Fälle in London und Florenz
Die „Sixtinische Madonna“ von Raffael gilt als einer der Hauptwerke der italienischen Renaissance und als berühmtestes Werk der Dresdner Gemäldegalerie „Alte Meister“ im Zwinger. Kurz nach der Aktion war noch unklar, ob das Gemälde oder der Rahmen beschädigt wurden. Die Gemäldegalerie äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
In den vergangenen Monaten gab es in europäischen Museen bereits ähnliche Fälle, so in London, wo sich Mitglieder der Gruppe „Just Stop Oil“ an den Rahmen eines van Gogh-Gemäldes klebten oder in Florenz, wo Klimaaktivisten in den Uffizien ihre Hände auf die Glasscheibe vor der Leinwand von Botticellis „Primavera“ klebten.
In Deutschland machte die "Letzte Generation" vor allem damit Schlagzeilen, dass sich Mitglieder öffentlichkeitswirksam auf stark befahrenen Straßen an den Asphalt klebten.