Mitarbeiter berichten So knapp scheiterte die Rettung der Riesen-Antonow AN-225 nach Leipzig
Es war eine von vielen traurigen Nachrichten der ersten Kriegswoche in der Ukraine: Bei einem russischen Angriff auf den Flughafen Hostomel bei Kiew wurde die Antonow AN-225, das größte Flugzeug der Welt, zerstört. Nun berichten Mitarbeiter der Firma, wie knapp die Rettung des ukrainischen Flugzeugs scheiterte.
Kiew/Leipzig/DUR/slo – Die Rettung der zu Kriegsbeginn bei Kiew zerstörten Antonow AN-225 ist Ende Februar offenbar nur um wenige Stunden gescheitert. Das berichten Mitarbeiter der Firma Antonow in Replik auf ein Video eines Piloten. Der warf Antonow vor, die Rettung verschlampt zu haben.
Die AN-225, das größte Flugzeug der Welt und ein Einzelstück, wurde bei einem russischen Angriff am 24. Februar auf den Flughafen Hostomel bei Kiew zerstört. Das Flugzeug brannte in seinem Hangar komplett aus. Die Kosten zum Neuaufbau werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt.
Jetzt kam heraus: Die Beschaffungsagentur der Nato, für die die AN-225 regelmäßig im Einsatz war, hatte den Besitzern im Vorfeld angeboten, das Flugzeug zum Flughafen Leipzig/Halle zu evakuieren. Pilot Dmytri Antonov wirft der Fluggesellschaft nun vor, nicht rechtzeitig auf dieses Angebot reagiert zu haben.
Hätte die AN-225 geretet werden können? Pilot erhebt schwere Vorwürfe
Das weisen die Antonow-Mitarbeiter jedoch in einem offenen Brief zurück. Denn die AN-225 wurde Ende Februar gewartet. Unter anderem war ein Triebwerk ausgebaut, so dass ein sofortiger Start nicht möglich war. Noch am Abend des 23. Februar sei dieses Triebwerk wieder eingebaut worden, der Start war für den 24. Februar geplant. Doch das machte der russische Angriff am nächsten Morgen zunichte.
„Obwohl alle am Flug beteiligten Mitarbeiter morgens zur Arbeit gingen, wurde der Luftraum gesperrt, Arbeiter von Antonow Airlines wurden aus der Luft getroffen, einige wurden getötet, einige verletzt, und alle Flugmöglichkeiten wurden vollständig blockiert“, heißt es in dem Brief.