Bundestagswahl Haseloff fordert CDU nach Wahlniederlage zum Innehalten auf – Kritik an Laschet
Magdeburg/Berlin/DUR/dpa - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat seine eigene Partei nach der Niederlage bei der Bundestagswahl zum Innehalten aufgefordert. Die CDU solle „erstmal nachdenken“ und nicht wieder in die üblichen politischen Reflexe verfallen. Haseloff kritisierte damit auch seinen eigenen Parteichef Armin Laschet, der kurz zuvor in der „Berliner Runde“ Anspruch auf das Amt des Bundeskanzlers erhoben hatte.
Haseloff erinnerte bei „Anne Will“ daran, dass weder CDU noch SPD letztlich entscheiden würden, wer die neue Bundesregierung anführt. Das liege wohl eher in den Händen von FDP und Grünen.
Seine eigene Partei müsse erst einmal das Wahlergebnis aufarbeiten. Das sei „in Ostdeutschland ein Desaster“ sagte Haseloff in der Polit-Talkshow am Wahlabend. Man müsse nun schauen, „was dieses Land wirklich braucht“. Mit Blick auf die Wahlergebnisse der AfD im Osten mahnte er dabei an, dass die Demokraten „sensibel“ miteinander umgehen müssten.
Dass die CDU im Osten möglicherweise nur drittstärkste Partei werde, machte Haseloff auch am Kanzlerkandidaten Armin Laschet fest. Die Wahl für Laschet und gegen Söder habe Spuren im Wahlergebnis hinterlassen. Auch im Osten sei ein Sieg der CDU „nicht selbstverständlich“, sagte er bereits am frühen Abend in der ARD.
Dies hänge immer vom Gesamtpaket ab - und dazu gehörten Personen, Programme und letztlich auch das Signal, was dort bewegt werden solle. Und möglicherweise - dies sei aber eine Sache für alle Parteien auch in der Mitte - habe es zu wenig ausreichend Signale auch von der Union gegeben. Er gehe davon aus, dass die Basis bei der CDU bei Themen wie der Kandidatenaufstellung künftig mehr Mitspracherecht bekomme.