Friedrich Merz Ansage an die Jugend: „Wir dürfen etwas von euch erwarten“
Der CDU-Chef kündigt verpflichtendes Gesellschaftsjahr und Wehrpflicht an. Er erntet Ablehnung und Spott in sozialen Medien
Äußerungen von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zu einem Pflichtjahr für junge Bürger und zur sogenannten Kontingentwehrpflicht haben in sozialen Medien zu kontroversen Diskussionen geführt.
Merz hatte die junge Generation angesichts der Bedrohungslage in Europa auf das CDU-Konzept eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres und der Kontingentwehrpflicht eingestimmt. „Ihr lebt in einem Land, in dem ihr alle Chancen habt – so gut, wie in wenigen anderen Ländern der Welt“, sagte der CDU-Chef bei einem Kongress seiner Partei zur Wehrpflicht und zu einem Gesellschaftsjahr. Merz ergänzte: „Heißt auch, wir können und wir dürfen von euch auch etwas erwarten.“ Darüber müsse mit der jungen Generation gesprochen werden.
Die Kommentare zu Merz’ Äußerung fielen – auch im Kontext zur wirtschaftlichen und sozialen Realität in Deutschland – überwiegend ablehnend aus. Teilweise wurde Merz mit Spott überzogen.
Keine Zufallsmehrheiten
Die CDU hatte bei ihrem Parteitag im Mai eine Kehrtwende bei der Aussetzung der Wehrpflicht vollzogen. Die Aussetzung der Wehrpflicht war unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Jahr 2011 beschlossen und umgesetzt worden.
Zuvor hatte Merz mit einer Äußerung auf dem Branchentag des Gastgewerbeverbandes Dehoga zum Vorgehen der Union im Bundestag Debatten in sozialen Netzwerken ausgelöst. „Ich möchte, dass wir jetzt nur noch die Dinge auf die Tagesordnung setzen, die wir vorher im Konsens zwischen Opposition und restlicher Regierung vereinbart haben. Um uns alle – die Regierung und uns – davor zu bewahren, dass wir am Ende Zufallsmehrheiten im Saal mit der AfD oder den Linken haben. Ich will das nicht,“ hatte Merz in Berlin gesagt. Das Video war vielfach geteilt worden. (UK/DPA)