Familie Baby in die Tiefe gefallen: Bewährungsstrafe für Mutter
Auerbach/Zwickau - Nach dem Sturz eines Babys aus dem Fenster eines Wohnhauses in Auerbach (Sachsen) ist die Mutter zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Zwickau sprach sie am Donnerstag der fahrlässigen Körperverletzung schuldig und verhängte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten ausgesetzt zur Bewährung. Über das Urteil noch am ersten Verhandlungstag hatte zunächst die „Freie Presse“ berichtet.
Vor Gericht stand die 23-Jährige ursprünglich wegen versuchten Mordes. Die Anklage hatte ihr vorgeworfen, an jenem Tag im Juni 2020 „aus Wut und Verärgerung“ das vier Monate alte Mädchen aus dem Fenster gehalten und fallen gelassen zu haben. Zuvor soll es einen lautstarken Streit um die Zahlung von 35 Euro gegeben haben. Vor Gericht hatte die Frau dagegen über ihren Anwalt beteuert: „Es war ein Unfall.“ Ihr sei schlecht geworden und das Kind aus den Händen geglitten.
Das Baby war damals den Angaben zufolge auf einem betonierten Gehweg aufgeschlagen und hatte mehrere Brüche, eine Gehirnerschütterung, ein Bauchtrauma und eine Nierenprellung erlitten.
Ursprünglich waren für das Gerichtsverfahren weitere Termine im Oktober geplant. Doch ein Hauptbelastungszeuge war für das Gericht nicht erreichbar, so dass es noch am Donnerstag sein Urteil gesprochen hat. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte auf schwere Körperverletzung und zweieinhalb Jahre Haft plädiert.