Krankheiten Verlauf meist tödlich: Mensch in Bayern mit Borna-Virus infiziert
Der Erreger kommt üblicherweise in der Feldspitzmaus vor. Beim Menschen löst er eine oft tödlich verlaufende Hirnentzündung aus. Nun gibt es einen weiteren Fall in Bayern.
Weißenburg - In Bayern ist eine sehr seltene Infektion mit dem Borna-Virus nachgewiesen worden. Betroffen sei ein Mensch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, teilte das Landratsamt in Weißenburg mit. Nähere Angaben zum Infizierten machte die Behörde nicht. Der Erreger löst eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Überlebende behalten meist schwerste Folgeschäden.
Lesen Sie auch: Neue Gefahr Bornavirus? Was Menschen in Sachsen-Anhalt beachten sollten
Gesundheitsamt und Veterinäramt seien intensiv mit der Klärung des Infektionsweges befasst, hieß es zum aktuellen Fall. Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken.
Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu meiden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit bloßen Händen berührt werden.
Mehr zum Thema: Frau aus Anhalt-Bitterfeld durch Borna-Virus schwer erkrankt - 58-Jährige ist ein Pflegefall
Der Erreger ist bei Tieren seit langem bekannt. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und dabei meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht.
Das Robert Koch-Institut geht von zwei bis sechs Erkrankungen jährlich in Deutschland aus, Bayern ist dabei besonders betroffen.