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Braunschweig Bundesministerien stellen Gleisförderung in Frage

Die Bahnstrecke zwischen Wolfsburg und Braunschweig wird derzeit auf zwei Gleise erweitert. Dafür nehmen Pendler immer wieder Einschränkungen in Kauf. Nun scheint eine zügige Fertigstellung des Vorhabens nicht mehr sicher.

Von dpa Aktualisiert: 27.10.2022, 22:43

Braunschweig - Das Bundesverkehrsministerium und das Bundesfinanzministerium stellen die Finanzierung des Gleisausbaus zwischen Braunschweig und Wolfsburg in Frage. Bereits zugesagte Gelder sollen noch einmal überprüft werden, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Die 20 Kilometer lange sogenannte Weddeler Schleife wird seit knapp einem Jahr um ein zweites Gleis erweitert.

Die Strecke war bisher ein Nadelöhr für den Regional-, Fern- und Güterverkehr. Der Ausbau soll rund 150 Millionen Euro kosten und 2023 fertig gestellt werden. Das Land Niedersachsen und der Regionalverband Braunschweig beteiligen sich mit je 13,5 und 12,5 Millionen Euro. Das Vorhaben ist eines der ersten Projekte im Rahmen des sogenannten Deutschlandtaktes, der häufigere und bessere Anschlüsse zwischen Ballungsräumen vorsieht. Der Streckenausbau soll einen Halbstundentakt zwischen Wolfsburg und Braunschweig ermöglichen sowie Teil der Umfahrung von Hannover für den Güterverkehr werden.

Die Arbeiten würden bereits seit einem Jahr laufen, kritisieren die Oberbürgermeister von Wolfsburg und Braunschweig sowie der Regionalverband Braunschweig in einer gemeinsamen Mitteilung. „Die Weddeler Schleife ist das wichtigste Schienenbauprojekt unserer Region“, sagte Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU). Es werde von Zehntausenden Pendelnden sehnsüchtig erwartet. „Auch für den Fern- und Güterverkehr und damit für die Wirtschaft hat der Ausbau der Weddeler Schleife eine hohe Bedeutung“, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD).

Niedersachsens kommissarischer Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) hat laut einem Sprecher bereits in einem Brief an den Bund darum gebeten, die Finanzierung einzuhalten. Das Vorhaben sei „von überragender Bedeutung“.

Die Industrie- und Handelskammer Braunschweig pocht darauf, dass Zusagen aus der Politik eingehalten werden müssten. Der Braunschweiger CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller hält die erneute Prüfung für „nicht hinnehmbar“.