Berlin Demonstranten solidarisieren sich mit Klima-Blockierern
Berlin (dpa) - Nach einer Razzia bei Klima-Demonstranten haben sich in Berlin Dutzende Menschen mit den Mitgliedern der Protestgruppe „Letzte Generation“ solidarisiert. Am Kottbusser Tor wurde dafür kurzerhand am Dienstagabend eine angemeldete Demonstration gegen Polizeigewalt genutzt. Nach Beobachtungen eines dpa-Reporters beteiligten sich rund 100 schwarz gekleidete und teils vermummte Demonstranten aus der linksautonomen Szene. Sie trugen ein großformatiges Banner mit der Aufschrift „Überall Polizei. Nirgendwo Gerechtigkeit“.
Aus dem Lager der Klima-Demonstranten beteiligten sich laut dpa-Reporter etwa 50 Menschen, viele trugen orangene Westen. Ein Sprecher der Klima-Demonstranten bedankte sich für die Organisation der Demonstration. Zugleich rief er zu Gewaltfreiheit auf. „Die Kriminalisierung von friedlichem Protest ist ein Angriff auf uns alle“, erklärte die Sprecherin der Gruppe „Letzte Generation“, Carla Hinrichs, zur Teilnahme der Klima-Aktivisten an der Veranstaltung.
Die Polizei sprach von insgesamt 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Spitze. Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten waren vor Ort. Insgesamt sei es ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher nach dem Ende der Demonstration. Es habe aber mehrfach „polizeifeindliche Sprechchöre“ gegeben.
Laut Polizei bezog sich die angemeldete Demonstration auf den 13. Dezember, an dem linke Gruppen unter dem Code 1312 ACAB („All cops are bastards“, deutsch: Alle Polizisten sind Bastarde) auf Polizeigewalt aufmerksam machen.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am frühen Dienstagmorgen elf Wohnungen und Räume von Mitgliedern der „Letzten Generation“ in mindestens sechs Bundesländern durchsucht. Die Staatsanwaltschaft im brandenburgischen Neuruppin nannte als Grund mehrere Attacken von Klimaaktivisten auf Anlagen der Raffinerie PCK Schwedt.