Konjunktur bei Geisterjägern Deutschland ist führendes Gespenster-Land
Deutschland wird schon genauso stark bespukt wie Großbritannien. Auch in Sachsen-Anhalt formieren sich Geisterjäger.
Berlin (dpa/vs) | Deutschland erreicht nach Erkenntnissen des englischen Geisterforschers Roger Clarke Spitzenwerte beim "Gespenster-Aufkommen". "Deutschland ist wahrscheinlich genauso stark bespukt wie Großbritannien", sagte Clarke beim Philosophiefestival Phil.Cologne in Köln. Das auch im Englischen gebräuchliche Wort "Poltergeist" stamme zum Beispiel von Martin Luther. Frankreich sei dagegen das am wenigsten geistergläubige Land Europas - wenn nicht sogar der Welt. Clarke ist Autor einer umfassenden "Naturgeschichte der Gespenster". Er selbst weiß nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Materie immer noch nicht, ob er an Geister glauben soll.
Clarke erläuterte, ein Wendepunkt in der Geistergeschichte sei das 19. Jahrhundert. Bis dahin seien Geister überwiegend männlich gewesen, und man habe alles getan, um sie loszuwerden. Im 19. Jahrhundert hätten mit einem Mal viele Frauen als Medium mit dem Jenseits kommunizieren wollen. Auch die Geister seien nun vielfach in der Gestalt von Frauen aufgetreten.
Dass Sachsen-Anhalt nicht nur wegen Luthers "Poltergeist" zu den führenden Geisterregionen gehört, hat Clarke leider nicht erwähnt. In Halberstadt zum Beispiel haben sich Geisterjäger zur "Ghosthunter Mystery Encounters Germany" zusammengeschlossen. Sie untersuchen ehrenamtlich Orte in ganz Sachsen-Anhalt auf "paranormale Aktivitäten" . Gerade erst haben sie ein unheimlich-verlassenes Sanatorium unter die Lupe genommen - und konnten Entwarnung geben.