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Neubau des Kanzleramts Die größte Regierungszentrale der Welt

Kosten für Erweiterungsbau des Kanzleramts könnten Milliardengrenze erreichen

Aktualisiert: 16.10.2022, 21:13
Helge Braun (CDU), damaliger Kanzleramtschef, präsentierte im Januar 2019 der Presse ein  Modell des geplanten Erweiterungsbaus des Bundeskanzleramts.
Helge Braun (CDU), damaliger Kanzleramtschef, präsentierte im Januar 2019 der Presse ein Modell des geplanten Erweiterungsbaus des Bundeskanzleramts. Foto: dpa

Nach einem Bericht der „Bild“ wird die geplante Erweiterung des Kanzleramts in Berlin-Mitte immer teurer.

Wie ein Regierungssprecher auf Anfrage der „Bild“ bestätigte, seien die ursprünglich geplanten 600 Millionen Euro für 400 neue Büros mit rund 23 000 Quadratmetern Fläche sowie einer Betriebskita und einem Hubschrauber-Landeplatz auf Stelzen nicht zu halten.

Dafür wurden mehrere Gründe angeführt: Die zunächst mit einer Brücke über die Spree geplante Verbindung von Alt- und Neubau soll nach den Plänen des Berliner Senats nun als Tunnel gebaut werden, wofür Mehrkosten von rund 20 Mio. Euro anfallen.

Wegen der in Deutschland explodierenden Baupreise könnte die Ausgaben noch weiter steigen. Der Regierungssprecher haben die Summe daher auch als „Preisstand 1. Quartal 2022“ bezeichnet.

Die Erweiterung des Kanzleramts, deren Planung unter Angela Merkel begann, steht seit langem in der Kritik. Das Bundeskanzleramt weist mit mehr als 25 000 Quadratmetern Nutzfläche eine deutlich größere Fläche als das Weiße Haus in Washington D. C. oder der Élysée-Palast in Paris auf. 2001 wurde der 262,5 MillionenEuro teure Bau bezogen.

„Wir gehen davon aus, dass der Anbau mindestens eine Milliarde Euro kosten wird“, sagte Reiner Holznagel vom Bund der Steuerzahler bereits im vergangenen Jahr zum „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Dann haben wir nicht nur einen XXL-Bundestag, sondern auch die größte Regierungszentrale in der demokratischen Welt“, kommentierte Holznagel seinerzeit.

(Uwe Kreißig)