FDP in der Krise Dürr: Kannte „D-Day“-Papier auch nicht
Die FDP will heute ihre Krise hinter sich lassen und einen neuen Generalsekretär ernennen. Es ist ein alter Bekannter. Zuvor äußerte sich der Fraktionsvorsitzende Christian Dürr zu den Vorwürfen.
Berlin - Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr bleibt dabei, dass das viel kritisierte „D-Day“-Papier der Parteiführung nicht bekannt war. „Ich kannte das genauso wenig wie Christian Lindner“, sagte Dürr im ARD-„Morgenmagazin“.
Es habe auch für das tatsächliche Verhalten der FDP während der letzten Tage der Ampel-Koalition keine Rolle gespielt. Allerdings sei die Anfertigung des Papiers falsch gewesen. „Das ist ein Fehler gewesen, dafür entschuldigt man sich richtigerweise.“ Dürr ergänzte: „Dass Mitarbeiter Fehler machen, kommt vor.“
FDP machte Pyramiden-Papier selbst publik
Das Papier hatte eine „Ablaufpyramide“ für einen Ausstieg der FDP aus der Ampel mit militärischen Begriffen wie „D-Day“ und „offene Feldschlacht“ beinhaltet. Außerdem umfasste es eine aufs Wort genau vorbereitete Rede für Parteichef Lindner für dieses Szenario („Deshalb muss diese Bundesregierung jetzt enden.“)
Nachdem die FDP das Papier in der vergangenen Woche selbst veröffentlicht hatte und die Kritik immer lauter wurde, traten Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann, ein früherer Büroleiter Lindners, der als Autor des Papiers gilt, zurück.
Ex-Minister Buschmann neuer Hoffnungsträger
Nach Sitzungen der Parteigremien soll heute Ex-Justizminister Marco Buschmann zum neuen Generalsekretär und Wahlkampfmanager ernannt werden. Lindner lehnte am Sonntag in der ARD einen Rücktritt ab und bleibt bei seinem Angebot, die Partei als Spitzenkandidat in die vorgezogene Neuwahl des Bundestags am 23. Februar zu führen.