Düsseldorf will mehr gegen Corona-Verstöße in Altstadt tun
Düsseldorf - Nach massiven Verstößen gegen die Corona-Auflagen in der Düsseldorfer Altstadt an den Pfingsttagen wollen die Stadtverwaltung und die Polizei eine Wiederholung der Vorfälle verhindern. Oberbürgermeister Stephan Keller und Polizeipräsident Norbert Wesseler seien sich einig, dass die besondere Situation der Landeshauptstadt eine verstärkte Präsenz von Einsatzkräften erfordere, berichtete die Stadt am Dienstag nach gemeinsamen Beratungen.
Der Krisenstab der Stadt will am Mittwoch außerdem über zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung der Probleme - etwa ein abendliches Verweil- und Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum der Altstadt und der Rheinuferpromenade - abschließend beraten. Die Außenterrassen der Kneipen wären davon nicht betroffen.
Bereits beschlossen wurde nach Angaben der Stadt, die auch unabhängig von der Corona-Pandemie immer wieder von der Autoposer-Szene stark frequentierte Königsallee freitags, samstags und in Nächten vor Feiertagen generell und sonst anlassbezogen für den nächtlichen Autoverkehr zu sperren.
Der Gaststättenverband Dehoga unterstützte die Pläne. Ziel müsse es sein, dass die Düsseldorfer Altstadt für Besucher attraktiv bleibe. Kritik am bisherigen Krisenmanagement gab es von der SPD. Der Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Oliver Schreiber warf Oberbürgermeister Keller „Planlosigkeit“ vor. Keller spreche nicht früh genug mit Polizei und Wirten, um brenzlige Lagen rechtzeitig zu entschärfen.
Das Düsseldorfer Ordnungsamt zählte nach Angaben der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der Überwachung der Coronaschutzverordnung in der Zeit von Freitag bis Pfingstmontag insgesamt 193 Einsätze. Insgesamt wurden demnach 313 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und geschätzt über 1.000 Verwarnungen ausgesprochen.