Gesellschaft Eiseskälte: Hilfsangebote für Obdachlose laufen
Warmer Grünkohl, schützende Decke oder einfach nur ein heißer Kaffee - viele Obdachlose sind in der kalten Jahreszeit auf Hilfe angewiesen. Der Kältebus zieht wieder seine Runden.
Hannover - Die Temperaturen sinken in Niedersachsen unter den Gefrierpunkt, für Obdachlose ist das die gefährlichste Zeit des Jahres. Mit verschiedenen Angeboten soll den Frierenden geholfen werden. Die Hilfsorganisationen Johanniter, Caritas und Malteser betreiben seit dem ersten November wieder „Kältebusse“, die die Betroffenen mit warmen Getränken und Mahlzeiten versorgen. In Hannover, Oldenburg und Bremen sind sie täglich unterwegs - sogar an Heiligabend. Fast jeden Tag wird frisch gekocht. „In der Küche riecht es nach warmem Grünkohl, der auch verteilt werden wird“, erzählte Christiane Kemper von der Caritas. Etwa 130 Portionen geben die Ehrenamtlichen pro Tour aus.
In der Innenstadt von Hannover sind die Busse eine von mehreren Anlaufstellen für Hilfesuchende. Sie haben auch Kleidung, Schlafsäcke und Hygieneartikel mit dabei. Doch nicht nur die Kälte allein ist ein Problem. „Physisch wird es besonders schwierig für die Menschen, wenn Kälte, Wind und Feuchtigkeit zusammenkommen“ erklärte Kemper. „Besonders gefährlich wird es, wenn die Bekleidung und Schlafsäcke klamm bleiben und es dann zu extremem Frost kommt.“
Die Stadt Hannover hat in diesem Jahr das Hilfsprogramm in der kalten Jahreszeit ausgeweitet. Neben der Notschlafstelle Alter Flughafen sorgt ein Tagestreff dafür, dass die Schutzsuchenden durchgehend versorgt werden können, hieß es von der Stadtverwaltung. Dort können sich Obdachlose aufwärmen, warme Speisen und Getränke zu sich nehmen, das WLAN kostenfrei nutzen und mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sprechen. Auch Nacht-Cafés werden in der Stadt unter anderem vom Diakonischen Werk angeboten.
In Bremen fährt der Verein Bremer Suppenengel das ganze Jahr lang Mahlzeiten per Lastenrad für Obdachlose an fünf verschiedene Ausgabeorte der Stadt - auch den Winter hindurch. „Jetzt freuen sie sich natürlich gerade über das warme Essen“, erzählte ein Helfender angesichts der winterlichen Temperaturen.