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Automobilzulieferer Gelenkwellen von IFA bald in Rennwagen

Der Automobilzulieferer IFA Rotorion aus Haldensleben beliefert bald Rennteams mit seinen Gelenkwellen.

20.08.2015, 16:16

Haldensleben l Der Automobilzulieferer IFA Rotorion aus Haldensleben drängt in den Motorsport. Erste Hochleistungsgelenkwellen könnten bereits in der Motorsportsaison 2016 zum Einsatz kommen. "Wir befinden uns derzeit in Verhandlungen mit einigen Teams", bestätigte eine Sprecherin. Vor allem in Autos der deutschen Rennserie DTM, der amerikanischen Nascar und auch bei der Rallye-Weltmeisterschaft könnte die Technik aus Sachsen-Anhalt eingebaut werden.

"Wir haben den Markt analysiert und sehen Potentiale für uns", erklärte Entwicklungsleiter Oliver Schimpf. Die neuen Motorsportgelenkwellen sollen leichter und haltbarer sein als die der Konkurrenz. Zwei Varianten für Tourenwagen und Rallye-Sport seien bereits als Prototypen fertiggestellt. Das Verschrauben beim Ein- und Ausbau der Welle soll mit den IFA-Wellen der Vergangenheit angehören, verspricht der Hersteller. Da Schnellwechselsysteme verwendet werden, könne die Welle während des Wettbewerbs in halber Zeit oder sogar noch schneller gewechselt werden.

Wettbewerb auf der Rennstrecke

Die Wellen, die IFA "Nitropop" getauft hat, bestehen zu 70 Prozent aus Bauteilen, die auch in der Großserie verwendet werden. Schimpf erwartet durch das Engagement im Motorsport Vorteile für die weitere Entwicklungsarbeit: "Unsere Erkenntnisse aus dem Motorsport liefern uns wichtige Impulse für die Optimierung der PKW-Wellen von morgen."

Professioneller Motorsport ist seit jeher die Bühne für die Automobilindustrie, um die Leistungsstärke ihrer Produkte unter Beweis zu stellen. "Seit über 50 Jahren entwickeln wir Antriebswellen und Gelenke für PKW und Nutzfahrzeuge. Als Marktführer in Europa und den USA wollen wir unsere technologische Führungsposition jetzt auch im Wettbewerb auf der Rennstrecke untermauern", so Geschäftsführer Felix von Nathusius.

Präsentation auf der IAA

Die IFA-Ingenieure freuen sich auf das neue Einsatzgebiet, sagte Schimpf: "Motorsport ist ein spannendes Umfeld, das Menschen begeistert und motiviert. Für unsere jungen Ingenieure ist das eine ausgezeichnete Spielwiese, um sich fit zu machen und zu halten. Die Motosportabteilung wird so zum Fitnessstudio unseres Unternehmens."

Auf der Internationalen Automobilausstellung vom 15. bis 27 September in Frankfurt wird IFA Rotorion die neuen Wellen der Öffentlichkeit vorstellen.

Der Haldensleber Automobilzulieferer produziert Gelenke und Wellen für die internationale Fahrzeugindustrie. An den Standorten Haldensleben, Charleston (USA) und Shanghai (China) sind 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als vier Millionen Gelenkwellen werden pro Jahr gefertigt. Damit sind die Sachsen-Anhalter der größte Hersteller in Europa und den USA. Im vergangenen Jahr machte IFA Rotorion einen Umsatz von 431 Millionen Euro (2013: 407 Millionen Euro).