Verwaltung Hinweis auf Cyberattacke: Potsdam schaltet Internetserver ab
Potsdam - Nach Hinweisen auf eine Cyberattacke hat Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam die Internetverbindung der Verwaltung gekappt. „Wir haben uns entschieden, aus Sicherheitsgründen unsere Systeme offline zu stellen. Wir haben Hinweise auf eine Cyberattacke und arbeiten eng mit dem Land und Sicherheitsbehörden zusammen“, teilte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Donnerstag mit.
Nach Angaben der Stadt ist die Verwaltung aktuell nicht per E-Mail erreichbar. Auch sämtliche Verfahrenssoftware könne nur eingeschränkt genutzt werden. Insbesondere Anträge von Personalausweisen und Reisepässen sowie An- und Ummeldungen seien derzeit nicht möglich. Die Telefone seien jedoch nicht betroffen. „Wir sehen uns gezwungen, Sie bei allen Anliegen, die die Bürgerserviceeinrichtungen betreffen, um Geduld zu bitten“, teilte Schubert weiter mit. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet.
Der digitalpolitische Sprecher der FDP Brandenburg, Matti Karstedt, forderte von der Landesregierung intensivere Bemühungen zur Stärkung der IT-Sicherheit. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Cyberattacken unsere Infrastruktur lahmlegen und die Arbeit der Behörden behindern“, betonte Karstedt. „Die Landesregierung darf dem jüngsten Anstieg von Internetkriminalität und Cyber-Terrorismus nicht weiter tatenlos zusehen.“
Die Potsdamer Stadtverwaltung war bereits Anfang 2020 Opfer einer Cyberattacke geworden. Verantwortlich dafür war ihren Angaben zufolge eine Schwachstelle im System eines externen Anbieters. Die Stadt schaltete ihre Server daraufhin für rund eine Woche ab.