Gesellschaft Tausende Menschen bei Klimademos in Thüringer Städten
Jena/Erfurt - In mehreren Thüringer Städten sind zwei Tage vor der Bundestagswahl vorwiegend junge Menschen im Rahmen des Klimastreiks von Fridays for Future auf die Straße gegangen. Alleine in Jena berichtete die Polizei am Freitag von knapp 1200 Demonstrantinnen und Demonstranten, die am Mittag auf die Straße gingen. In Erfurt demonstrierten laut Veranstalter über 1000 Menschen. Vorübergehend blockierten sie am Nachmittag eine große Kreuzung, wie ein dpa-Reporter berichtete. Auch in Weimar, Gera, Eisenach und Suhl waren Aktionen und Demonstrationen geplant.
„Wir finden problematisch, dass keine der Parteien eine Antwort auf die Klimakatastrophe hat“, sagte die Sprecherin von Fridays for Future in Jena, Kitty Schneider. Das im Pariser Klimaabkommen festgeschriebene 1,5-Grad-Ziel werde von keiner der Parteien eingehalten, auch nicht von den Grünen. Die Veranstaltung zwei Tage vor der Bundestagswahl sei auch kein Wahlaufruf für die Grünen. Wichtig sei für die Bewegung, mit allen Parteien in Kontakt zu sein. Die Klimaschützer wollen die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzen.
Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, war am Freitag bei der Demonstration in Jena. Auf die Kritik zum Wahlprogramm sagte sie: „Das Grüne Wahlprogramm ist das Ambitionierteste, wir gehen auf den 1,5-Grad-Pfad.“ In den kommenden vier Jahren gehe es darum, möglichst viel zu erreichen. Man müsse bestimmt auch Maßnahmen anpassen, aber entscheidend sei, jetzt anzufangen. Ambitionierter Klimaschutz sei aber mit keinem der möglichen Koalitionspartner leicht.