Finanzen Ministerium: Steuerquote auf historischem Höchststand
Der Haushaltsstreit in der Ampel eskalierte zuletzt. Finanzminister Lindner forderte die Einhaltung der Schuldenbremse. Die Abgabenquote auf Rekordniveau soll seine Position nun stützen.
Berlin - Bürger und Unternehmen in Deutschland haben gemessen an der Wirtschaftsleistung noch nie so viele Steuern und Sozialabgaben gezahlt wie zuletzt.
Die Quote befinde sich auf einem historischen Höchststand, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums. Dabei wird Bezug genommen auf die aktuellsten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2021.
Ministerium gegen höhere Steuerbelastung
Den Ministeriumszahlen zufolge lag die Abgabenquote in jenem Jahr bei 42,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2010 seien es nur 38,6, im Jahr 1960 sogar nur 33,4 Prozent gewesen. Im Ministerium schließt man daraus, dass Forderungen nach einer höheren Steuerbelastung aktuell fehl am Platz seien.
Dass die Steuereinnahmen zwischen 2000 und 2021 von rund 467 Milliarden auf mehr als 830 Milliarden Euro angestiegen seien, zeige, dass der Staat kein Einnahmeproblem habe. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte seine Kabinettskollegen zuletzt aufgefordert, Ausgaben zu streichen und zu sparen, um unter Einhaltung der Schuldenbremse einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.