1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Deutschland
  6. >
  7. Bildung: Ministerium zum Lehrermangel: Müssen jeden Stein umdrehen

Bildung Ministerium zum Lehrermangel: Müssen jeden Stein umdrehen

Von dpa Aktualisiert: 16.12.2022, 07:05
Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel.
Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) setzt im Kampf gegen den Lehrermangel auf eine Vielzahl von Maßnahmen. „Es gibt kein Patentrezept gegen den derzeitigen Unterrichtsausfall, es gibt nicht die eine Lösung am Horizont, die spontane Heilung verspricht. Im Gegenteil: Wir müssen jeden Stein umdrehen, jede Regelung aus der Vergangenheit auf Sinnhaftigkeit, auf Effizienz überprüfen“, sagte Feußner am Mittwoch im Landtag. „Und manchmal müssen wir vielleicht auch Schule neu denken.“ Alle Bundesländer hätten Probleme, Lehrkräfte zu finden. In Sachsen-Anhalt sind aktuell rund 93,5 Prozent des Unterrichts abgesichert.

Feußner sagte, Lehrer müssten etwa durch Pädagogische Mitarbeiter und Schulverwaltungsassistenten mehr Unterstützung erhalten, damit sie sich auf den Unterricht konzentrieren könnten. „Wir müssen Schulen zum Ausprobieren und Experimentieren anregen“, betonte die Ministerin mit Blick auf digitale Lösungen wie auf Kooperationen mit der Wirtschaft.

Seiteneinsteiger seien wichtig für die Schulen. Die Einstellungsvoraussetzungen sollten weiter überarbeitet werden. Sie könne sich vorstellen, dass auch Meister oder Techniker ohne Hochschulabschluss eingestellt werden können. Bewähre sich ein Seiteneinsteiger vor der Klasse über mehrere Jahre und absolviere Fortbildungen, könne er auch einem Angestellten in der Entgeltgruppe gleichgestellt werden. Dafür seien aber noch rechtliche Änderungen nötig.

In einem kleinen Modellprojekt solle eine kleine Zahl von Sekundar- und Gemeinschaftsschulen mit dem Geld nicht besetzter Lehrerstellen arbeiten können. Das sei für die Schulen und deren Leitungen aber sehr aufwendig. Feußner betonte, sie wolle gern Schulen unterstützen, die den Weg zu mehr Autonomie gingen. Zudem müssten die Möglichkeiten der Digitalisierung stärker genutzt werden.