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Nach Kinder-Impfgipfel: Immunisierungen an Schulen Ausnahme

Von dpa 27.05.2021, 12:10
Eine Person wird geimpft.
Eine Person wird geimpft. Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Erfurt - In Thüringen sollen Covid-19-Impfungen von Kindern und Jugendlichen direkt an Schulen nach Angaben des Bildungsministeriums die Ausnahme bleiben. Beim Kinder-Impfgipfel des Landes habe es bei Vertretern von Lehrern, aber auch Ärzten, deutliche Vorbehalte gegenüber der Idee gegeben, an den Bildungseinrichtungen viele junge Menschen zu impfen, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Diese Vorbehalte nehme die Landesregierung ernst. Impfungen an Schulen seien deshalb zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen. „Aber die Priorität für solche Impfungen wird auf Impfungen in den Impfstellen und in den Praxen von Kinderärzten liegen“, sagte der Sprecher.

Nur dort, wo „die Schulgemeinschaft das ausdrücklich möchte“, sollen mobile Impfteams vor Ort zum Einsatz kommen. Allerdings sei es aus Sicht von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) und Landes-Bildungsminister Helmut Holter (Linke) unklug, völlig auf Corona-Impfungen an Schulen zu verzichten. Für beide sei klar, dass Schulen als Impforte eine Möglichkeit seien, um etwa Familien aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder mit Sprachbarrieren für Impfungen gewinnen zu können.

Eine der Befürchtungen von Lehrervertretern zu Corona-Impfungen an Schulen ist, dass sich das Klima noch weiter verschlechtern könnte, wenn dort geimpft würde - weil so die gesellschaftliche Auseinandersetzung über das Impfen in die Einrichtungen getragen werde. Zudem hätten Ärzte Zweifel daran geäußert, ob die Schulen der richtige Ort zum Impfen seien, weil es dort schwierig sein könne, die Eltern der jungen Menschen für die Impfaufklärung zu erreichen, sagte der Sprecher.

Nach Angaben von Werner vor dem Treffen am Mittwoch - einen Tag vor dem Bundes-Impfgipfel - ist es Ziel der Landesregierung, allen Kindern und Jugendlichen in Thüringen von 12 bis 18 Jahre in den Sommerferien ein Angebot sowohl für eine Erst- als auch für eine Zweitimpfung zu machen - sofern es bald einen entsprechend zugelassenen Impfstoff gibt.