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Bundestag Scholz lässt SPD-Chefin stehen - und findet das „peinlich“

Armin Laschet lachte 2021 im Flutgebiet im Ahrtal zur Unzeit - und erlitt einen Rückschlag im Rennen ums Kanzleramt. Bekommt nun auch Kanzler Scholz die Macht bewegter Bilder zu spüren?

Von dpa Aktualisiert: 16.12.2024, 22:55
Nach der Abstimmung redeten SPD-Chefin Esken (links) und Kanzler Scholz dann doch noch miteinander.
Nach der Abstimmung redeten SPD-Chefin Esken (links) und Kanzler Scholz dann doch noch miteinander. Kay Nietfeld/dpa

Berlin - Irritierende Szene mit Olaf Scholz im Bundestag: Der Kanzler unterhält sich nach der Abstimmung über die Vertrauensfrage mit SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, schüttelt ihm die Hand. SPD-Chefin Saskia Esken kommt dazu, Scholz sieht sie kurz an - um dann kommentarlos abzudrehen und Esken stehen zu lassen. Esken breitet fragend die Hände aus - als wenn sie sagen will: Was war denn das jetzt? 

Ein kurzes Video der Szene, das abends im Netz für Debatten sorgte, rief dann umgehend den Kanzler auf den Plan. „Saskia und ich haben uns das Video angeschaut. Peinlich von mir - zum Glück konnten wir beide drüber lachen…“, schrieb Scholz auf X zu einem Foto, das ihn zusammen mit Esken zeigt. 

Auch die SPD reagierte - und versuchte es mit einem Witz: Unter einem Foto, das Scholz nach einem Unfall mit Augenklappe zeigt, schrieb der Parteivorstand auf X: „Vielleicht hat das andere Auge damals auch was abbekommen...“.

Die politische Konkurrenz reagierte hämisch. Der frühere CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schrieb auf X: „Hier erlebt Saskia Esken als Vorsitzende der SPD persönlich, was "Respekt für Dich" für Bundeskanzler Scholz bedeutet.“ Die CDU hat ihre eigenen Erfahrungen mit Videos, die Kanzlerkandidaten in schlechtes Licht rücken: Nach einem unangebrachten Lacher Armin Laschets im Flutgebiet im Ahrtal kippte 2021 die Stimmung der Wähler zugunsten von Scholz.

Schon in der Debatte im Bundestag hatte sich Scholz, dessen Ampel-Regierung schon vor Wochen zerbrochen war, heftige Kritik anhören müssen. Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) attackierte den Kanzler persönlich und warf ihm vor, das Land in einer der größten Wirtschaftskrisen der Nachkriegsgeschichte hinterlassen und auf EU-Ebene versagt zu haben. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt nannte es grotesk, dass Scholz sich erneut zur Wahl stellt: Wer eine Koalition nicht zusammenhalten könne, könne auch das Land nicht zusammenhalten.