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Aufgespießt: Zwei Bauarbeiter in Niedersachsen entdecken ihre künstlerische Ader "T-I-T-T-E-N" mitten auf der Straße

Von Elisa Sowieja 27.09.2013, 03:10

Aurich. Durch Künstlerköpfe spazieren ja die schrägsten Gedanken. Dem einen fällt ein, dass er ein paar Bettlaken um den Reichstag wickeln könnte; der nächste bestellt 1700 Nackedeis vor die Bayerische Staatsoper, um sie abzulichten. Zwei Bauarbeiter aus dem niedersächsischen Aurich haben sich jetzt auch eine verrückte Form von Kunst ausgedacht: das Ausdrucks-Asphaltieren.

Statt die Straßenlöcher auf der Bundesstraße72 mit schnarchlangweiligen Flicken in Rechteckform zu schließen, haben sie mit Rollsplitt Buchstaben auf die Straße geschrieben. Ihr Erstlingswerk hieß nicht etwa "A-U-T-O" oder "H-A-L-L-O". Nein, es lautete "T-I-T-T-E-N". Bestimmt steckt eine gesellschaftskritische Botschaft dahinter - irgendwas mit der Reduzierung der Frau auf ihr Äußeres.

Bei den Anwohnern jedenfalls kommt das Werk der Hobbykünstler prima an. Die Begeisterung ihres Chefs hält sich allerdings in Grenzen. Er fürchtet um die Verkehrssicherheit: Viele Autofahrer bremsen nämlich ab, um das Schmuckstück zu fotografieren. Zumindest kann er froh sein, dass sich die zwei solch kurzes Wort ausgesucht haben. Welch Verkehrschaos müsste er befürchten, hätten sie synonym "S-E-K-U-N-D-Ä-R-E G-E-S-C-H-L-E-C-H-T-S- M-E-R-K-M-A-L-E" geschrieben?