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Polizei Tödliche Post: Unbekannter aus München verschickt Giftschlangen quer durch Europa

Im Raum München soll ein bisher Unbekannter seit dem Spätsommer giftige Schlangen per DHL verschickt haben. 

Aktualisiert: 09.12.2021, 09:36
In einem der verschickten Pakete hat sich eine Greifschwanz-Lanzenotter befunden.
In einem der verschickten Pakete hat sich eine Greifschwanz-Lanzenotter befunden. Foto: dpa/Symbol

München/DUR - Aus dem Großraum München wurden mehrere Pakete mit Giftschlangen bis nach Südeuropa verschickt, teilte die Auffangstation für Reptilien in München in einer Pressemitteilung am Mittwoch mit. 

Bereits im Spätsommer wurde eines dieser Pakete in einem Paketzentrum eines großen Logistikunternehmens entdeckt. Die Tierschützer wurden informiert und nahmen sich dem Paket an. Dabei hatte sich eine Greifschwanz-Lanzenotter darin befunden. Diese Schlangenart sei zwar nicht tödlich, aber dennoch giftig und sorge durch einen Biss mindestens für einen Krankenhausaufenthalt. 

Kurz darauf wurde ein weiteres Paket mit tierischem Inhalt gefunden. Dieses Mal sollen sich zwei Bambusottern darin befunden haben. "Diese Spezies ist ebenfalls nicht tödlich giftig, jedoch ist der Biss enorm schmerzhaft und sorgt u.a. für starke Schwellungen, Blutungen, Nekrosen und eventuelle Spätfolgen", heißt es in der Mitteilung.

In Bayern ist die Haltung von Giftschlangen verboten

Die dritte Lieferung verschlug nach eigenen Angaben der Auffangstation sogar den Tierschützern den Atem. Verschickt wurden zwei Gabunvipern. Diese Art ist für den Menschen sehr oft tödlich. Die Schlangen haben weltweit die längsten Giftzähne. Nach einem Biss und auch bei sofortiger Behandlung kann es sein, dass betroffene Körperteile amputiert werden müssen, teilten die Tierschützer mit. 

Für das Versenden von Tieren gelten in Deutschland strenge Regeln. Tiere per Post zu versenden stelle in diesem Fall auch eine erhebliche Gefährdung aller dar, die mit dem Paket umgehen. "Das ungesicherte Versenden von solchen Gifttieren kommt dem Verpacken und Verschicken einer ungesicherten Schusswaffe gleich", vergleichen die Tierschützer. In Bayern ist die Haltung solcher giftigen Schlangen verboten. Der Absender der Pakete konnte bisher noch nicht ausfindig gemacht werden. Die Auffangstation geht jedoch davon aus, dass derjenige im Großraum München diese Tiere illegal hält. 

Die Polizei München hat sich bisher noch nicht zu diesen Vorfällen geäußert. Der Tierschutzverein gibt an, dass sie eng mit Behörden zusammenarbeiten, um die Haltung dieser Tiere aufzudecken und zu beenden.