Prozesse Urteil im Prozess um Bootsunfall mit zwei Toten erwartet
Emden - Im Prozess um einen Bootsunfall mit zwei Toten bei Barßel wird heute (10.30 Uhr) das Urteil im Amtsgericht Emden erwartet. Angeklagt ist der überlebende Bootsführer. Dem heute 30-Jährigen wird fahrlässige Tötung in zwei Fällen, gefährliche Körperverletzung sowie Trunkenheit im Verkehr vorgeworfen. Der Unfall ereignete sich bereits im August 2016 - nachts waren zwei PS-starke Sportboote mit jeweils vier Insassen auf dem Fluss Barßeler Tief im Landkreis Cloppenburg ineinander gerast. Ein Bootsführer und eine junge Frau wurden getötet, die anderen Mitfahrer verletzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer vor einer Woche für den Angeklagten eine einjährige Bewährungsstrafe sowie eine Geldauflage von 5000 Euro gefordert. Dieser Forderung schloss sich ein Nebenkläger an, ein anderer Nebenkläger stellte das Strafmaß ins Ermessen des Gerichts. Der Verteidiger des 30-Jährigen sieht die Verantwortung seines Mandanten für den Tod zweier Menschen und für die Verletzungen dagegen als nicht erwiesen an. Für ihn kam laut einem Gerichtssprecher nur eine Verurteilung wegen Trunkenheit und Gefährdung des Schiffsverkehrs in Betracht. (AZ 6DS37/19)