Wirtschaft Wegen Corona: Auf diesem Produkt bleiben Discounter sitzen
Der Einzelhandel hat ein Problem, das millionenschwere Verluste mit sich bringen kann. Erst in großen Mengen eingekauft und abgesetzt, bleiben die Händler nun auf ihnen sitzen: Corona-Selbsttest.
Berlin - Vom "Renner" zum "Penner", wie man im Einzelhands-Jargon zu sagen pflegt. Also ein Produkt, das sich erst zahlreich verkaufte, und nun zum lästigen Ladenhüter wurde. Millionschwere Verluste in den betroffenen Supermärkten und Discountern in Deutschland sind die Folge, berichtet watson.de. Es handelt sich um Corona-Selbsttest.
Im März standen noch Schlangen vor Apotheken und Supermärkten, um an die begehrten Selbsttests zu kommen. Teils zu stolzen Preisen für bis zu fünf Euro. Heute werden die Corona-Tests teilweise für gerade einmal zwei Euro verschleudert - und bleiben trotzdem liegen.
Die Geschäfte bleiben auf den Selbsttests sitzen. Das hat einen entscheidenden Grund. Corona-Teststationen finden sich inzwischen in beinah jeder Stadt. Zudem sind ausschließlich die dort durchgeführten und kostenlosen Tests gültig, wenn man ein Restaurant oder Bekleidungsgeschäft besuchen möchte.
Nun nehmen laut "Lebensmittel Zeitung" viele Geschäfte Verluste hin, um die Tests loszuwerden. Der Zeitung liegen zudem Marktforschungsdaten vor, die aufzeigen, wie schnell der Preisabfall vonstatten ging. Zwischen Anfang März und Anfang Mai diesen Jahres verkaufte der stationäre Handel rund 18 Millionen Selbsttests in Deutschland. Diese Zahl hat sich inzwischen halbiert.