Prüft Putin die Möglichkeit des „kleinen“ Atomschlags? Die schmutzige Bombe passt zur Strategie der Russen
Es ist zu befürchten, dass die Russen prüfen, ob der Einsatz der Bombe möglich ist, ohne international vollständig geächtet zu werden.
Die Warnung vor einer ukrainischen schmutzigen Bombe ist genauso absurd wie die russische Behauptung, das Massaker von Buschta sei eine ukrainische Inszenierung gewesen. Putin liefert diesmal das Narrativ für die, die glauben wollen oder müssen, schon bevor er eine Abscheulichkeit begeht. Allein dieser Vorstoß gibt zu Befürchtungen Anlass. Denn diese Form der nuklearen Kriegsführung passt in die russische Strategie.
Ganze Regionen unbewohnbar
Es werden bereits jetzt ganze Regionen durch Artillerie und Raketen praktisch unbewohnbar gemacht. Streubomben und Minen verhindern für Jahre, dass Bewohner zurückkehren können. Eine schmutzige Bombe würde diesen Effekt schlagartig für viele Quadratkilometer erzeugen und darüber hinaus die Operationsmöglichkeiten der ukrainischen Armee stark einschränken. Während der Einsatz taktischer Atomwaffen höchst unwahrscheinlich ist, weil das die vollständige Isolierung Russlands bedeuten würde, scheinen die Russen den verdeckten Einsatz einer schmutzigen Bombe zumindest zu prüfen. Möglicherweise würden sich Länder wie China oder die Türkei sogar auf die angeblich ungeklärte Provenienz der Bombe berufen, um auf Sanktionen verzichten zu können. Diese diplomatische Möglichkeit wird gerade konstruiert. Putins Krieg könnte noch schmutziger werden. Es hängt jetzt von den Signalen dieser Staaten ab.