Papandreous Strategie geht auf
Wir dürfen annehmen, dass der griechische Ministerpräsident Giorgos Andrea Papandreou - Sohn des Ministerpräsidenten Andreas Papandreou, Enkel des Ministerpräsidenten Georgios Papandreou - weiß, was er tut. Er hört das Getöse der Straßenkämpfe, wird gejagt von einer bis heute verantwortungslos agierenden konservativen Opposition, ist in allen Umfragen längst abgewählt.
Seine Macht basiert nur noch auf einer bröckelnden Zwei-Stimmen-Mehrheit. Kann einer in dieser Lage die Gesellschaft umkrempeln und den Menschen Opfer abringen, die zumindest in Euro-Staaten beispiellos sind? Natürlich kann er das nicht. So oder so stünden bald Neuwahlen an. Ergebnis: wieder Durchwurschteln bis zur nächsten Regierungskrise.
Mit einem drohenden Referendum hat er die traditionell verantwortungsscheuen Politiker in Griechenland vor die Wahl gestellt: Entweder gemeinsam für den Euro oder gemeinsam den Bach runter. Jetzt geht alles schnell, was vor zwei Jahren nicht gelang: Eine "Regierung der Nationalen Rettung" soll schon fast stehen. Das Absurde: Er hat Politikern Vernunft beigebracht, indem er ihnen mit der Unvernunft des Volkes gedroht hat. Politik