Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Frisierte Lauterbach seinen Lebenslauf?
Hat Karl Lauterbach in seinem Lebenslauf geflunkert?
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat zurückhaltend auf Vorwürfe reagiert, im Jahr 1995 bei einer Bewerbung für eine Professur an der Universität Tübingen falsche Angaben gemacht zu haben. „Den konkreten Fall kann ich nicht mehr rekonstruieren“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag Ippen-Media zu den Vorwürfen.
Einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge gab Lauterbach in seinem Lebenslauf damals ein vom Gesundheitsministerium gefördertes Forschungsprojekt an und warb damit, Drittmittel nach Tübingen zu holen. Zu diesem Projekt gebe es heute keine Unterlagen mehr, und es sei dem Gesundheitsministerium auch nicht bekannt.
Außerdem habe Lauterbach ein gefördertes Buchprojekt aufgelistet, schrieb die Zeitung. Das Geld sei letztlich aber nicht geflossen, da das Buch nie fertiggestellt wurde. Lauterbach sei die Stelle angeboten worden, er habe aber abgelehnt und sei stattdessen an die Universität Köln gegangen.
Lauterbach soll zudem den Eindruck erweckt haben, an einer Beschaffung von Drittmitteln für eine Studie an der Robert Wood Johnson Foundation Princeton beteiligt gewesen zu sein. Alan B. Cohen, der Studienleiter, habe der Welt mitgeteilt: „Karl war nicht an der Beschaffung der Förderung beteiligt.“
Der Gesundheitsminister sagte Ippen-Media: „Für eine Berufung sind nicht Drittmittel entscheidend, sondern die Qualifikationen. Nicht jedes geplante Drittmittelprojekt wird auch umgesetzt.“ Ihm seien damals vier Professuren angeboten worden, den Ruf nach Köln habe er angenommen. (uk/dpa)