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UN-Gipfel Klimakillern geht‘s an den Kragen

Seit mehr als 20 Jahren müssen neue Kühlschränke in Deutschland FCKW-frei sein. Im Kampf gegen die Erderwärmung gelingt ein Erfolg.

16.10.2016, 23:01

Kigali (dpa) l Für Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist es ein „Meilenstein für den weltweiten Klimaschutz“: Die Staatengemeinschaft hat sich bei einer Konferenz in Kigali in Ruanda auf ein Folgeabkommen zum Verbot klimaschädlicher Treibhausgase geeinigt. Der Kompromiss sei der größte Erfolg seit dem Ende des Pariser Klimagipfels von Ende 2015, teilte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) mit.

Ziel des Abkommens von Kigali ist die schrittweise Abschaffung der in Kühlschränken und Klimaanlagen verwendeten Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Diese Chemikalien sind chlorfreie Ersatzstoffe der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe).

„Die Staatengemeinschaft hat sich im Kampf gegen den Klimawandel erneut als handlungsfähig erwiesen“, sagte Hendricks. Wenn die Welt jetzt den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen schaffe, könne die drohende Erderwärmung um bis zu ein halbes Grad Celsius verringert werden.

Die in Kigali getroffene Vereinbarung enthält nach der Erklärung zeitlich gestufte Verpflichtungen für Industrie- und Entwicklungsländer zur Reduktion von Produktion und Verbrauch von 17 teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW).

Für die Industrieländer ist demnach von 2019 bis 2036 eine Verringerung um 85 Prozent vorgesehen, für die Entwicklungs- und Schwellenländer eine Reduktion um 80 beziehungsweise 85 Prozent im Zeitraum von 2024 bis 2047.

Bei Erfüllung ihrer Verpflichtungen erhalten die Entwicklungsländer finanzielle Unterstützungen von den Industriestaaten.

US-Präsident Barack Obama sprach von einem „bedeutenden Beitrag“ zum Kampf gegen den Klimawandel. Auch die Europäische Union (EU) wertete die Beschlüsse als wichtigen Erfolg. Die Umweltorganisation WWF nannte die Beschlüsse von Kigali eine „tolle Nachricht“ für das Klima, die Grünen werteten sie als „wichtigen Schritt, um die Klimakrise einzudämmen“.